Deutliche Worte bei Hannover 96

SID
Fußball, Bundesliga, Bochum, Hannover
© Getty

Bochum - Der VfL Bochum genießt ein sorgenfreies Wochenende, Hannover 96 stehen unruhige Tage bevor. Missmutig und stocksauer auf seine Elf kündigte 96-Trainer Dieter Hecking nach der unnötigen 1:2 (0:1)-Niederlage am Freitagabend in Bochum seinen Profis Ungemach an.

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"Es werden ein paar deutliche Worte fallen. Denn es gab Dinge, die mit Bundesliga-Fußball nichts zu tun hatten", sagte Hecking.

Zumindest in Stürmer Mike Hanke, der mit dem zwischenzeitlichen Ausgleichstor (47. Minute - das Tor im SPOX-Replay anschauen) im Bochumer Stadion die trügerische Hoffnung auf den ersten Sieg 2008 geweckt hatte, fand der Coach nach der Partie einen Verbündeten.

"Wir müssen die Fehler ganz deutlich ansprechen. So kann es nicht weitergehen", räumte der Stürmer ein. In den entscheidenden Momenten der Partie habe man "nicht aufgepasst", erklärte Hanke, und daher "zwei dumme Tore kassiert".

Beim ersten allerdings war auch Pech im Spiel: Nachdem Robert Enke den Schuss des frei vor ihm auftauchenden VfL-Torjägers Stanislav Sestak (30.) zunächst glänzend pariert hatte, sprang der abprallende Ball unglücklich vom Oberschenkel des nachrückenden Steven Cherundolo ins leere Tor (das Tor im SPOX-Replay anschauen).

Den Faden verloren 

Beim 1:2 durch Benjamin Auer (52. - das Tor im SPOX-Replay anschauen), dem im vierten Rückrunden-Einsatz von Beginn an schon der dritte Treffer gelang, ließ sich 96 allerdings auskontern wie eine Schülerelf.

Trotz starken Beginns hatte sich Hannover vor 19.902 Fans schnell den Schneid abkaufen lassen, hatte Bochum durch eigene Fehler aufgebaut und ihnen die Initiative überlassen.

"Eine Viertelstunde waren wir sehr gut, sicher im Spielaufbau, engagiert und ballsicher nach vorn. Aber dann haben wir völlig den Faden verloren", analysierte Hecking. Mit der 2. Spielhälfte seiner Elf war er einigermaßen zufrieden, aber insgesamt gestand er enttäuscht: "Wir haben ein paar Baustellen."

Hannover wartet nun schon seit dem 4:3 gegen Werder Bremen am 8. Dezember 2007 auf einen Dreier, hat in den zurückliegenden fünf sieglosen Spielen nur zwei Punkte geholt und ist mit dieser mageren Bilanz im Mittelfeld der Liga abgetaucht. Die Bochumer dagegen sind froh, eben dort aufgetaucht zu sein.

Taktik eins zu eins umgesetzt 

"Wir haben die Konsequenz und Präsenz gezeigt, die ich letzte Woche vermisst habe", sagte VfL-Coach Marcel Koller nach dem vierten Heimsieg in Serie über den Lieblingsgegner aus Niedersachsen. Schon vor der Partie habe er gemerkt, dass "die Jungs richtig heiß waren".

Hocherfreut nahm der Schweizer wichtige Dinge zur Kenntnis: Das Team hat seine vorgegebene Taktik "eins zu eins umgesetzt". Auer, in der gesamten Hinrunde nur 16 Minuten im Einsatz, ist nach der Winterpause nicht wieder zu erkennen, hat sich mit dem Siegtor "belohnt" und ein "super Spiel gemacht".

Und der Abstand zu einigen Mannschaften im Tabellenkeller ist weiter gewachsen. Nur einen Wermutstropfen gab es. Sestak, der beide Tore vorbereitete, muss wegen der 5. Gelbe Karte nächste Woche gegen Bayer Leverkusen zuschauen. Doch Koller hat auch hier schon die Lösung: "Wir werden einen finden, der für ihn spielt."

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