Diego verliert die Nerven

SID
Fußball, Bundesliga, Frankfurt, Bremen
© Getty

Frankfurt/Main - Werder Bremen hat seinen UEFA-Cup-Strapazen Tribut zollen müssen: Nur 39 Stunden nach dem 1:0-Sieg bei Sporting Braga verlor die nach einem Platzverweis ihres brasilianischen Mittelfeldstars Diego (40.) dezimierte Schaaf-Elf am Samstag bei Eintracht Frankfurt mit 0:1 (0:0).

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Damit verpasste es der Tabellenzweite, zumindest bis zum Sonntag zum Spitzenreiter Bayern München aufzuschließen. Das entscheidende Tor für die Eintracht, die leise Hoffnungen auf einen UEFA-Cup-Platz hegen, erzielte vor 51.500 Zuschauern in der ausverkauften Commerzbank-Arena Kapitän Ioannis Amanatidis mit seinem 8. Saisontor in der 56. Minute (Das entscheidende Tor im SPOX-Replay!).

Bei Werder war der in Braga wegen seiner Schambeinentzündung geschonte Spielmacher Diego bis zu seinem Platzverweis nach einer Tätlichkeit an Sotirios Kyrgiakos wieder dabei. Für den Gelb-gesperrten Daniel Jensen spielte Jurica Vranjes ebenso von Beginn an wie Ivan Klasnic für Markus Rosenberg.

Frankfurts Trainer Friedhelm Funkel musste gegenüber dem 0:1 von Rostock nur eine Änderung vornehmen: Für Markus Weissenberger (Nasennebenhöhlenentzündung) brachte er zunächst den zur Pause gegen den Brasilianer Caio ausgewechselten Japaner Junichi Inamoto. Nach ausgeheiltem Muskelfaserriss in der Leiste spielte auch Kyrgiakos.

Diego provoziert

Der griechische Abwehrhüne verhinderte einen Rückstand, als er in der 9. Minute den einschussbereiten Diego in letzter Sekunde stoppte. Zuvor hatten die Hessen durch Amanatidis (2.), dessen Schuss Werder-Keeper Tim Wiese glänzend parierte, und Benjamin Köhler (3.) frühe Führungschancen.

Mit ihrem technisch ansehnlichen Spiel, das die Eintracht bisweilen mit rustikalem Einsatz störte, nahm Werder mehr und mehr das Heft des Handelns in die Hand. In der 26. Minute traf Klasnic die Latte des Eintracht-Tores.

Doch dann kam fünf Minuten vor der Pause der Schock für Bremen: Der zuvor ständig gefoulte Diego revanchierte sich nach einem verlorenen Zweikampf mit Kyrgiakos mit einem rüden Rempler an dem Griechen. Nach Rücksprache mit seinem Linienrichter-Assistenten zückte Schiedsrichter Helmut Fleischer (Sigmertshausen) die Rote Karte für den Brasilianer.

Chancen im Minutentakt

Gegen die dezimierten Gäste bekamen die in ihren Angriffsbemühungen bis dato harmlosen Frankfurter Oberwasser, profitierten aber bei ihrem Führungstor von einem eklatanten Bremer Schnitzer. Der für Clemens Fritz nominierte Sebastian Boenisch brachte Vranjes mit einem Zuspiel in Bedrängnis.

Dieser ließ sich den Ball von Chris abjagen, dessen Pass der völlig frei stehende Amanatidis an dem herauslaufenden Wiese ins Tor schob.

Dennoch gab sich Werder nicht auf, drängte auch in Unterzahl mächtig auf den Ausgleich und hatte durch Klasnic (61./64. und 69.), Boenisch (65.), Naldo (78.) und Borowski (79.) ein halbes Dutzend Chancen.

Doch Frankfurts überragender Torwart Oka Nikolov hielt den Sieg der Eintracht fest. Einziger Schönheitsfehler: Patrick Ochs sah die 5. Gelbe Karte und fehlt im Spiel beim Hamburger SV am 2. März.

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