Staatsanwaltschaft fordert Haftstrafen

SID

Würzburg - Wegen gefährlicher Körperverletzung und schweren Landfriedensbruchs hat die Staatsanwaltschaft Würzburg Haftstrafen für drei Fans des FC Bayern München gefordert.

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Die Männer im Alter von 21, 22 und 26 Jahren sollen an einer Attacke auf Anhänger des 1. FC Nürnberg auf einem Autobahnrastplatz nahe Würzburg beteiligt gewesen sein.

Dabei waren im vergangenen Frühjahr fünf Club-Fans zum Teil lebensbedrohlich verletzt worden, eine Frau verlor sogar Ihre Sehkraft auf einem Auge.

"Sie haben ein zweites Gesicht"

"Man möchte glauben, dass sie keiner Fliege etwas zuleide tun können. Es scheint aber, dass sie auch ein zweites Gesicht haben, das sie an jenem Tag auf der Raststätte Würzburg gezeigt haben", sagte Staatsanwältin Susanne Krischker über die Angeklagten.

Sie forderte vor dem Amtsgericht Würzburg für den 21 Jahre alten Angeklagten eine Freiheitsstrafe von zweieinhalb Jahren ohne Bewährung. Der 22-Jährige soll ein Jahr und zehn Monate hinter Gitter, auch hier ohne Bewährung.

Für den 26 Jahre alten Angeklagten, der bereits fünf Monate in Untersuchungshaft gesessen hatte, verlangte sie ein Jahr und neun Monate Haft. Bei ihm könne die Strafe zu vier Jahren Bewährung ausgesetzt werden, denn "wir haben keinen, der ihn einer konkreten Straftat bezichtigt hat", sagte Krischker.

Fünfjähriges Stadionverbot 

Außerdem sprach sich die Staatsanwältin für ein fünfjähriges Stadionverbot für alle drei Angeklagten aus. Nach Ansicht der Anklage wurde die Attacke der Bayern-Anhänger - alle sollen der als gewaltbereit bekannten Fan-Gruppe "Schickeria München" angehören - nicht von den Franken provoziert.

Zunächst hatten zwei Busse mit 74 Bayern-Fans auf dem Rastplatz gehalten. Etwa 20 sollen dann zum Nürnberger Bus gestürmt sein und sofort begonnen haben, zu randalieren.

Wer letztendlich die Flasche geworfen hat, die die Frau des Busfahrers so schwer verletzte, dass sie nun auf einem Auge blind ist, konnte nicht geklärt werden.