Hitzfeld: Kein Vereinstrainer mehr

SID
Fußball, Bundesliga, Bayern, Hitzfeld
© Getty

Marbella - Ottmar Hitzfeld will für einen triumphalen Abschied beim FC Bayern München noch einmal alle Kräfte mobilisieren, aber danach wird er nicht mehr als Vereinstrainer arbeiten.

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Der 59 Jahre alte Erfolgscoach will seine berufliche Zukunft "bis Ende März geregelt haben", wie er in Marbella ankündigte: Die Entscheidung dürfte zwischen dem Amt als Schweizer Nationaltrainer und der Rückkehr zum Fernsehen als Fußball-Experte fallen.

"Ich weiß nicht, ob ich überhaupt noch einmal den Trainerjob ausführen werde", sagte Hitzfeld im Trainingslager des FC Bayern. Er werde aber "sicherlich nicht mehr" bei einem Verein anheuern, verkündete der Ex-Profi, dessen Trainer-Laufbahn 1983 beim SC Zug begann und auch in der Schweiz ihren Schlusspunkt finden könnte.

Denn Hitzfeld wird von den Eidgenossen als Nachfolger von Auswahlcoach Jakob "Köbi" Kuhn umworben, der nach der EM im Sommer aufhört. Konkrete Verhandlungen mit dem Schweizer Verband seien zwar "noch nicht geplant", wie Hitzfeld erklärte, aber die Aufgabe als Nationaltrainer, "wo ich weniger Spiele habe", reizt ihn schon.

Das Schlachtenglück muss passen 

Vorerst will Hitzfeld aber die Herausforderung beim FC Bayern meistern. "Ich bin vielleicht noch konzentrierter, ich will mich hier erfolgreich verabschieden", sagte er - am liebsten mit drei Titeln: "Dafür aber muss alles passen, auch das Schlachtenglück."

Seine Startelf für die Rückrunde hat er im Trainingslager schon fast gefunden - für Lukas Podolski ist darin erneut kein Platz. Der Nationalspieler, der wegen gesundheitlicher Probleme verspätet ins Mannschaftstraining einsteigen konnte, steht weiterhin im Schatten von Miroslav Klose und Luca Toni.

"Klose und Toni haben sich gut eingespielt. Mit ihnen werden wir die Rückrunde beginnen", legte sich Hitzfeld schon zwei Wochen vor dem Bundesliga-Start beim FC Hansa Rostock fest.

Dreikampf im rechten Mittelfeld 

Der Konkurrenzkampf in der Vorbereitung hält sich insgesamt in Grenzen. Hitzfeld will zunächst weitgehend auf die in der Hinrunde "bewährte Mannschaft" setzen. Nach den Eindrücken in Marbella scheinen neun Plätze schon fix vergeben an Torhüter Oliver Kahn, Lucio, Martin Demichelis und Philipp Lahm in der Abwehr, Mark van Bommel, Ze Roberto und Franck Ribery im Mittelfeld sowie Klose und Toni im Sturm.

Am spannendsten ist der Dreikampf um den Platz im rechten Mittelfeld zwischen Bastian Schweinsteiger, José Ernesto Sosa und Hamit Altintop. Hinten rechts in der Viererkette hat Willy Sagnol gute Karten, Hinrunden-Gewinner Christian Lell zu verdrängen.

Keine Rolle spielt in Hitzfelds aktuellen Personalplanungen der 12 Millionen teure Winter-Neuzugang Breno. Beim 18-jährigen Brasilianer müsse noch Aufbauarbeit geleistet werden, berichtete Hitzfeld: "Er wird am Anfang nicht eingesetzt werden können."

Ardiles heißer Kandidat 

Unterdessen wird der ehemalige argentinische Nationalspieler Osvaldo Ardiles als heißer Kandidat für den Co-Trainer-Posten unter Hitzfelds Nachfolger Jürgen Klinsmann gehandelt.

Der 55 Jahre alte frühere defensive Mittelfeldspieler und Weltmeister von 1978 hatte den einstigen Torjäger Klinsmann 1993 als Team-Manager zu Tottenham Hotspur geholt. Vor und während der WM 2006 informierte sich der damalige Bundestrainer Klinsmann unter anderem auch bei Ardiles über südamerikanische Nationalmannschaften.

Ardiles schein eine heiße Spur zu sein, zumal Bayern-Manager Uli Hoeneß in der "Süddeutschen Zeitung" sagte, dass "der zweite Mann neben Jürgen (Klinsmann) ein Ausländer" sein werde: "Das steht fest."

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