"Ich bin kein einfacher Typ"

Von SPOX
Carlos, Alberto, Bremen, Werder
© Getty

München - Granate oder Fehleinkauf? In den vergangenen sechs Monaten schlug das Pendel bei Carlos Alberto von Werder Bremen eher zu zweiterem aus.

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Für 8,5 Millionen Euro war der Brasilianer vom FC Porto gekommen und sollte eigentlich das offensive Mittelfeld des Vize-Meisters verstärken. Seine Hinrundenbilanz liest sich nun grausam: Gerade mal fünf Einsätze in Liga, Pokal und Champions League, keiner davon über 90 Minuten.

In der Rückrunde soll das nun aber anders werden. Von Heimweh oder Fluchtgedanken ist bei Alberto nichts zu merken: "Ich lasse mich nicht ausleihen oder verkaufen. Ich will mich bei Werder durchsetzen. Ich werde beweisen, dass ich kein Fehleinkauf bin", sagte er in der "Bild am Sonntag".

Alberto beklagt mangelnde Unterstützung

Der 23-Jährige gab allerdings zu, zu Beginn der Saison massive Eingewöhnungsprobleme gehabt zu haben. "Ich weiß, dass ich mich umstellen muss, dass ich mehr auf meine Mitspieler zugehen muss", bekannte Alberto selbstkritisch. Es sei für ihn in Bremen eine neue Situation gewesen, in der er sich manchmal auch alleine gelassen vorkam.

"Ich will nichts geschenkt bekommen vom Trainer oder Manager. Aber ich hätte mir da schon mehr Unterstütztung gewünscht", so der Brasilianer. Die Erwartungen an ihn seien hoch an die Ablösesumme geknüpft gewesen - immerhin war Alberto der teuerste Transfer der Vereinsgeschichte. Dafür könne er aber nichts: "Die Preise habe nicht ich gemacht."

"Depressionen? Da lache ich mich kaputt"

Schlafstörungen hätten ihm in den vergangenen Monaten massiv zugesetzt - dass er allerdings an Depressionen leide, wieß Alberto entschieden zurück: "Depressionen? Da lache ich mich kaputt. Das einzige, was mich wahnsinnig macht, ist der Platz auf der Bank oder der Tribüne." Auch Gerüchten, er sei Medikamentenabhängig, erteilte er eine Absage: "Das einzige Medikament, das ich genommen habe, waren Schlaftabletten."

Zuletzt hatte der Mittelfeldspieler, der 2004 mit Porto die Champions League gewann, mit einer Schlägerei im Training mit Boubacar Sanogo für negative Schlagzeilen gesorgt. Der Vorfall ist längst ausgeräumt, auch wenn Alberto bekennt: "Ich weiß, dass ich kein einfacher Typ bin, kein Ja-Sager. Damit ecke ich an."

Nach dem Weihnachtsurlaub, den er bei seiner Familie in Brasilien verbringt, will er an der Weser voll angreifen. "Ich weiß, dass ich mich jetzt anstregen muss." Sein Wunsch fürs neue Jahr: "Ich will Stammspieler werden bei Werder. Das ist mein Ziel."