Hoeneß bricht Lanze für Podolski

SID
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© Getty

München - Trotz Anfragen aus dem In- und Ausland schließt Nationalspieler Lukas Podolski einen Vereinswechsel in der Winterpause aus und will beim FC Bayern München zumindest bis zur Europameisterschaft weiter um mehr Einsatzzeiten kämpfen.

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"Jetzt warte ich erst einmal bis zum Saisonende ab", sagte Podolski in einem Interview der "Süddeutschen Zeitung". "Ich will mich hier bei Bayern durchsetzen." In der Rückrunde könnte seine Geduld jedoch zu Ende gehen, wie er deutlich zum Ausdruck brachte: "Aber eines weiß ich genau: Ich bin kein Bankspieler!"

Mit dieser Aussage traf Podolski genau den Nerv von Uli Hoeneß - und zwar im positiven Sinn. "Es wäre schlimm, wenn er sich als Bankspieler apostrophieren würde, jeder Spieler wird nicht für die Bank bezahlt, sondern fürs Spiel. Den Anspruch muss jeder Spieler haben. Wenn er zufrieden wäre mit der Bank, müssten wir uns überlegen, ob er hier richtig ist", sagte der Bayern-Manager. 

"Will mir den Respekt holen" 

Podolski war nach der WM 2006 für rund 10 Millionen Euro vom 1. FC Köln zum FC Bayern gewechselt. Der Nationalstürmer konnte sich aber beim deutschen Rekordmeister bis jetzt keinen Stammplatz erkämpfen.

"Ich habe noch einen Vertrag bis 2010. Und ich will mir ja hier den Respekt holen", betonte Podolski. Bei gleichbleibend schlechter Situation würde er allerdings im April oder Mai eine Lösung mit der Münchner Vereinsführung suchen: "Dann gucken wir weiter und müssen vielleicht wirklich reden." Nach eigener Aussage liegen ihm aktuell Anfragen "aus dem Ausland und aus der Bundesliga" für einen Vereinswechsel in der Winterpause vor.

Keine Lust mehr auf Bankhocken

Auf Dauer will sich der Angreifer, der in 44 Länderspielen 24 Tore erzielt hat und bei Bundestrainer Joachim Löw eine feste Größe für die EM-Endrunde 2008 ist, nicht mehr mit der Reservistenrolle im Verein zufrieden geben: "Es wäre doch blöd, wenn ich sage, München ist toll, es läuft alles gut bei den Bayern, und irgendwann bin ich dann grau auf der Bank", sagte der 22-Jährige.

Als Bankhocker fühle man "sich nicht gebraucht", gestand er offen ein. Es sei aktuell in München "keine einfache Zeit" für ihn.

Abgrenzung von Schweinsteiger

Ab sofort soll die Öffentlichkeit auch einen neuen, anderen Lukas Podolski wahrnehmen. Dafür habe er sein Umfeld "völlig neu geordnet", mit dem "Poldi hier, Poldi da, Poldi trallalla" sei es "jetzt vorbei".

Eine deutlich sichtbare Abgrenzung soll es auch zu seinem WM-Kumpel Bastian Schweinsteiger geben. "Dieses Poldi-Schweini-Poldi-Schweini-hin-und-her muss endlich ein Ende haben", verkündete der Ex- Kölner, der klarstellte, dass ihn außerhalb des Fußballplatzes gar nicht viel mit dem Teamkollegen verbinde. "Die Ehe mit Schweini, wenn man sie so nennen will, die hat es doch nie gegeben", sagte Podolski.

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