"Ich muss in mich gehen"

Von SPOX
kahn, bayern
© Imago

München  - Nach seiner aufsehenerregenden Bestrafung beim FC Bayern München will sich Kapitän Oliver Kahn selbst hinterfragen.

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"Wir wollen an allen Fronten Erfolg haben. Ich zusammen mit der Mannschaft. Deshalb muss ich nun in mich gehen und schauen, was ich besser machen kann", kündigte der 38-Jährige in einem Interview der "Bild"-Zeitung an.

Degradiert sieht sich Kahn durch seine Suspendierung für das Bundesliga-Auswärtsspiel bei Hertha BSC aber nicht: "Das hat mit Schwächung meiner Person überhaupt nichts zu tun", sagte der Torhüter, der am Ende der Saison seine Fußball-Laufbahn beenden will.

Hitzfeld begründet Entscheidung 

Nach seiner heftigen öffentlichen Kritik an den Bayern-Stars Franck Ribéry und Luca Toni sowie dem frühzeitigen Verlassen der Weihnachtsfeier des deutschen Rekordmeisters hatte Trainer Ottmar Hitzfeld Kahn für die Partie in Berlin suspendiert und eine Geldstrafe von 25.000 Euro verhängt.

"Ich habe lange zugeschaut. Wir müssen das unterbinden, sonst haben wir hier ein Irrenhaus", hatte Hitzfeld seine Entscheidung begründet.

Rückendeckung von Beckenbauer

Unterstützung erhält Hitzfeld von Franz Beckenbauer. In der "Bild"-Zeitung sagte er: "Man darf als Kapitän nicht eine gemeinsame Weihnachtsfeier vorzeitig verlassen ohne eine seht gute Erklärung. Und die hatte er offenbar nicht. Ich finde, seine letzte Saison als Bayern-Torwart sollte er anständig zu Ende führen." 

Ob Kahn den Bayern allerdings auch nach seiner aktiven Zeit erhalten bleibt, konnte Beckenbauer noch nicht sagen.>

Kahn will "Stürmen stand halten"

Doch der abgestrafte Kahn gibt sich einsichtig: "Ich bin der Letzte, der jetzt beleidigt reagiert und sich ins Schneckenhaus zurückzieht", sagte er bei Premiere.

(Das vier-minütige Kahn-Interview bei Premiere gibt es jetzt als Video bei SPOX.TV)

"Ich sehe mich nie als Opfer. Wenn man ein paar Dinge in einer sensiblen Situation macht, dann darf man sich nicht wundern, wenn man dafür mal den Kopf hinhalten muss. Meine Brust ist sehr breit und ich kann auch solchen Stürmen Stand halten."

Nach Angaben der "Bild"-Zeitung hatte Kahn sein frühzeitiges Verlassen der Bayern-Weihnachtsfeier damit begründet, dass er sich um seine Kinder kümmern müsse. Wenig später sei er aber mit seiner Freundin in einem Nobel-Restaurant gesichtet worden.

"Das sind totale Gerüchte", sagte Kahn dazu. "Das sind private Dinge, die niemanden etwas angehen."

Effenberg bringt Veh ins Gespräch

Die Diskussion um eine mögliche Ablösung von Ottmar Hitzfeld als Bayern-Coach ist damit aber noch lange nicht vom Tisch.

Im Premiere-Interview sagte Ex-Bayern-Profi Stefan Effenberg: "Armin Veh ist durchaus ein Kandidat, der Ottmar Hitzfeld beim FC Bayern München als Chef-Coach ersetzen könnte." 

Und weiter: "Man weiß ja nie, ob die Querelen in München weitergehen. Wenn Ottmar Hitzfeld nächste Saison nicht mehr weitermachen will, dann ist Armin Veh eine Option, über die man in München nachdenken muss. Er wäre dann der richtige Mann." 

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