Schwarzer Nachmittag für VfB

SID
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© Getty

Bielefeld/Stuttgart (dpa) - Zwei Platzverweise, einen weiteren Verletzten und 0:2 beim Abstiegskandidaten Arminia Bielefeld verloren - für den VfB Stuttgart endete die Hinrunde so katastrophal wie sie begonnen hatte.

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Trotz des schwachen Auftritts am Samstag wollte beim deutschen Meister kaum einer etwas von Selbstkritik wissen, Sündenbock war vor allem Schiedsrichter Manuel Gräfe.

"Er hat mindestens drei Fehlentscheidungen getroffen, die für uns gravierend waren. Für mich war das heute skandalös", ereiferte sich Sportdirektor Horst Heldt. Kleiner Trost für die Fans derSchwaben: Für die Rückrunde verstärkt sich der VfB mit Wolfsburgs rumänischem Nationalstürmer Sergiu Radu.

Über Wechsel einig

"Es ist richtig, dass wir uns sowohl mit Wolfsburg als auch mit dem Spieler Sergiu Radu über einen Wechsel einig sind", sagte Stuttgarts zweiter Sportdirektor Jochen Schneider am Sonntag. "Allerdings ist noch nichts unterschrieben."

Radu, der erst im Sommer von Energie Cottbus zu den Niedersachsen gewechselt war, wird im Laufe der nächsten Woche die sportärztliche Untersuchung absolvieren. Bei einem positiven Ergebnis, so Schneider, erhält er einen bis zum 30. Juni 2008 datierten Leihvertrag.

"Wir können ihm keinen Stammplatz garantieren, und er sieht für sich noch gute Chancen für die EM-Endrunde", sagte Wolfsburgs Trainer Felix Magath zu dem bevorstehenden Wechsel.

Drei Platzverweise, ein Verletzter

Radu hatte in der vergangenen Saison 14 Tore für Cottbus erzielt und war zusammen mit seinem Landsmann Vlad Munteanu nach Wolfsburg gegangen, wo er einen Dreijahresvertrag erhielt. Unter Magath war der 30-Jährige in der Vorrunde nur elfmal zum Einsatz gekommen und am Samstag beim 4:0 gegen Borussia Dortmund erst in der 73. Minute eingewechselt worden. Der VfB erhält bei Vertragsabschluss eine Kaufoption für Radu.

Bereits in Bielefeld hätte der VfB gut einen starken Stürmer gebrauchen können, da Mario Gomez (Rippenfellentzündung) und Cacau (Schulteroperation) fehlten. Gräfe hatte vor dem 0:1 durch Bielefelds Jonas Kamper (79.) ein Foulspiel des Torschützen nicht erkannt.Trainer Armin Veh regte sich darüber derart auf, dass er auf die Tribüne geschickt wurde. "Normalerweise geht so ein Spiel 0:0 aus, allerdings wurden einige Situationen gegen uns entschieden", so Veh.

Die Platzverweise gegen die Mexikaner Pavel Pardo (73./Gelb-Rot) und Ricardo Osorio (86./Rot) brachen dem VfB endgültig das Genick. In der Nachspielzeit traf Artur Wichniarek zum 2:0. Zu allem Überfluss musste VfB-Außenverteidiger Ludovic Magnin früh Minute ausgewechselt werden (38.): Der Schweizer erlitt einen zweifachen Bänderriss im linken Knöchel und fällt nach VfB-Angaben etwa zwei Wochen aus.

Nur Platz acht

Durch den rabenschwarzen Nachmittag brachte sich der VfB um die Früchte des Aufschwungs der jüngsten Vergangenheit. "Dieses Spiel lässt die Hinrunde noch schlechter aussehen", bekannte Nationalspieler Thomas Hitzlsperger. "Wir schaffen es nach Champions- League-Spielen einfach nicht, die entsprechende Frische an den Tag zu legen", monierte Veh drei Tage nach dem 1:3 beim FC Barcelona.

Statt eines möglichen Sprungs auf einen UEFA-Cup-Platz überwintert der Meister nun mit 25 Punkten auf dem achten Tabellenplatz.

Heldt wollte die durchwachsende Hinserie nicht bewerten. "Für ein Fazit ist es zu früh", sagte Heldt. Die Mannschaft erschien am Sonntag erst gar nicht mehr zum üblichen Auslaufen in Stuttgart, sondern verabschiedete sich gleich in den Urlaub. Am 3. Januar müssen Kapitän Fernando Meira & Co. zum Laktattest antreten, noch am gleichen Tag geht es ins Trainingslager nach Dubai.

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