"Das Spiel schlecht zu reden, ist Quatsch!"

Von Premiere
Bayern Mümchen, Uli Hoeneß, Ottmar Hitzfeld
© Getty

München - Der FC Bayern München rettet sich mit einem 0:0 gegen Hertha BSC als Herbstmeister in die Winterpause der Bundesliga.

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Von einem schlechten Spiel wollte Bayern-Coach Ottmar Hitzfeld nach dem Spiel aber nichts wissen. In den Sonntagsspielen gewann Frankfurt mit 1:0 in Duisburg und Rostock 2:0 gegen Bochum. Am Samstag ärgerte sich Stuttgarts Teammanager Horst Heldt nach dem 0:2 des VfB in Bielefeld über Schiedsrichter Manuel Gräfe und BVB-Coach Thomas Doll spricht nach dem 0:4 gegen Wolfsburg über das Versagen seines Teams.

Premiere hat die Stimmen zum Spieltag gesammelt.

Ottmar Hitzfeld (Trainer Bayern München): "Wir haben heute ein sehr gutes Spiel gemacht und den Gegner im Griff gehabt. Wir wollten vielleicht im Strafraum den ein oder anderen Haken zu viel machen. Das Spiel aber schlecht zu reden, ist Quatsch!"

Uli Hoeneß (Manager Bayern München) zur Trainerfrage: "Alle Spekulationen, dass wir mit irgendwelchen anderen Leuten gesprochen haben, sind blanker Unsinn! Das sind Versuche, Unruhe in den Verein zu treiben. Ottmar Hitzfeld ist in der Winterpause unser erster Gesprächspartner."

Ioannis Amanatidis (Eintracht Frankfurt): "Ich bin sehr erleichtert über unseren Sieg. Wir haben jetzt die Hinrunde mit 23 Punkten abgeschlossen. Das ist sehr gut für unsere Verhältnisse. Wenn wir das Spiel noch mal Revue passieren lassen, ärgert mich die zweite Hälfte. Wenn mir einigermaßen vernünftig unsere Konter ausspielen, dann gehen wir hier als deutlicherer Sieger vom Platz. Das ist halt unkonzentriert. Über diese Nachlässigkeiten bin ich verärgert."

Walter Hellmich (Vorstandsvorsitzender MSV Duisburg): "Wir haben nur die letzten 30 Minuten Leidenschaft gezeigt. Das war im Endeffekt zu spät. Die Rückrunde müssen wir richtig gut angehen. Jeder wird auf den Prüfstand gestellt. Zum Trainer habe ich mich klar positioniert. Das ist nicht das Thema. Wir müssen einen kühlen Kopf bewahren und in der Winterpause ganz hart an uns arbeiten. Ich habe wirklich Hoffnung für die Rückrunde."

Frank Pagelsdorf (Trainer Hansa Rostock): "Die Mannschaft wollte dieses Spiel unbedingt gewinnen. Das war heute der große Unterschied. Wir können mit den Punkten, die wir haben, zufrieden sein. Wir haben sicherlich Höhen und Tiefen bislang gehabt. Aber jetzt so da zu stehen, eröffnet uns zumindest alle Möglichkeiten. Man darf das aber nicht überbewerten."

Thomas Zdebel (VfL Bochum): "Wir waren unterlegen, gar keine Frage. Wir haben den Fight nicht angenommen. Wir hätten ja die Chance gehabt, uns heute abzusetzen. Vielleicht haben wir zu sehr auf die Tabelle geschaut, anstatt uns auf das Wesentliche zu konzentrieren."

Premiere-Experte Marco Bode über Ailton: "Das tut schon ein bisschen weh. Das war natürlich heute überhaupt nicht sein Spiel. Da müssen schnelle Bälle in die Spitze kommen, dann kann er seine Schnelligkeit und Torgefährlichkeit einbringen. Bei so einem Spiel kommt er wahrscheinlich kaum über 20 Ballkontakte und dann sieht das auch relativ trostlos für ihn aus."

Thomas Doll (Trainer Borussia Dortmund): "Wir haben heute als Kollektiv versagt und waren ein herrlicher Aufbaugegner für den VfL Wolfsburg! Wir haben allen unseren Kritikern Recht gegeben. Wir müssen an unserer Mentalität arbeiten, sonst sieht das so aus wie heute. Ich habe heute gesehen, auf wen ich mich verlassen kann."

Horst Heldt (Teammanager VfB Stuttgart): "Sicherlich haben wir heute nicht gut gespielt. Der Schiedsrichter hat sich aber wichtiger gemacht als er letztendlich sein muss. Er hat das Spiel entschieden, indem er vom Neben- zum Hauptdarsteller werden wollte. Er hat mindestens drei Fehlentscheidungen getroffen, die für uns gravierend waren. Für mich war das heute skandalös!"

Klaus Allofs (Manager Werder Bremen): "Die Mannschaft hat sich bravourös durch diese Vorrunde gekämpft. Das war heute noch mal ein Lehrbeispiel für die gute Moral des Teams. Wir haben von Anfang an gesagt, dass wir die Bayern nicht als uneinholbar oder sogar Über-Macht ansehen, sondern dass wir uns schon Chancen ausrechnen, da oben mitzumischen. Und das hat sich bewahrheitet."

Premiere-Experte Matthias Sammer über Oliver Kahn: "Wenn man der absolute Leader sein will, dann muss ich das zu jeder Zeit sein - auf und neben dem Platz. Wenn ich selber nicht mehr das Vorbild bin, mache ich mich angreifbar. Er kann ein Einzelgänger sein. Aber trotzdem musst du dich immer professionell verhalten. Und das ist in letzter Zeit nicht der Fall."

Premiere-Experte Christian Beeck: "Ich muss der Cottbuser Mannschaft für diese wunderbare Leistung ein riesiges Kompliment aussprechen. Sie waren aggressiv in den Zweikämpfen, haben mit schnellen Kontern Hannover 96 unter Druck gesetzt und die Möglichkeiten vor dem Tor genutzt. So muss man hier in Cottbus Fußball spielen. Wenn sie so weiterspielen, werden sie die Klasse halten können!"

Dieter Hecking (Trainer Hannover 96): "Über unsere Leistung braucht man überhaupt keine Worte verlieren. Wir haben Cottbus in die Zweikämpfe kommen lassen, zu langsam gespielt und katastrophale Fehler gemacht. Wir haben zu Recht 1:5 verloren. Wegen solchen Drecksspielen sind wir noch nicht ganz oben! In solchen Drecksspielen müssen wir zeigen wie gut wir sind, das haben wir gegen Cottbus nicht geschafft."

Steffen Heidrich (Manager Cottbus): "Wir sind mit der Arbeit von Bojan Prasnikar sehr zufrieden! Er hat eine sehr kompakt auftretende Mannschaft geformt. Ich bin sehr optimistisch, dass wir die Klasse noch halten können."

Hecking über Vragel da Silvas Ellenbogencheck gegen Gaetan Krebs: "Vragel da Silva hat in der Bundesliga nichts mehr verloren! Es ist das vierte oder fünfte Mal, dass er so auffällt. Ich habe kein Verständnis mehr."

Bojan Prasnikar (Trainer Cottbus): "Das ist ein gutes Ende der Hinrunde und ein zusätzlicher Anreiz für die Rückrunde. Wir haben uns in den letzten Spielen ständig gesteigert und uns den Sieg gegen Hannover redlich verdient."

Christian Hochstätter (Sportdirektor Hannover 96): "Wir waren von der ersten Minute an nicht auf dem Platz und haben nicht dagegen gehalten. Wir waren im Kopf schon im Urlaub. Durch dieses Spiel wird so einiges in Frage gestellt was wir uns in den letzten Wochen aufgebaut haben. Trotzdem muss ich der Mannschaft für die Hinrunde ein Kompliment machen."

Martin Kind (Geschäftsführer Hannover 96) über die mögliche Aufhebung der 50+1-Regel, nach der ein Bundesliga-Verein in einer Kapitalgesellschaft mindestens 50 Prozent plus eine Stimme der Stimmrechtsanteile halten muss: "Wir brauchen bei Hannover 96 eine Erhöhung des Eigenkapitals und der Einnahmen. Deswegen ist für uns die Aufhebung der 50+1-Regel notwendig, damit sich Hannover 96 weiter entwickeln kann. Die Diskussion, ob Investoren gutes oder schlechtes Geld einbringen halte ich für fatal und unseriös. Ich warne davor Investoren zu verteufeln. Bei einer Aufhebung der Regel kann jeder Verein selbst entscheiden, welchen Weg er geht und wem er die Anteile verkauft. In Hannover suchen wir eine regionale Lösung mit Investoren aus der Region, die eine hohe Identität mit Hannover 96 haben."

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