Dortmund übertölpelt den Meister

SID
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© Getty

München - Borussia Dortmund ist nach Wochen voller Rückschläge der erhoffte Befreiungsschlag gelungen.

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Das kriselnde Team von Trainer Thomas Doll siegte beim zuletzt wiedererstarkten deutschen Meister VfB Stuttgart 2:1 (1:1) und tankte damit Selbstvertrauen für die Schlussphase der Hinrunde.

Der Kroate Mladen Petric sorgte mit seinem Siegtreffer in der 79. Minute dafür, dass der BVB nach acht Wochen ohne Dreier wieder mal als Sieger den Platz verlassen konnte. Die Gäste waren bereits in der elften Minute durch Nelson Valdez in Führung gegangen, noch vor dem Wechsel konnte VfB-Kapitän Fernando Meira (35.) mit seinem ersten Saisontor ausgleichen.

Stuttgarter Aufholjagd gestoppt

Für die Stuttgarter endete indes nach zuvor vier Bundesliga-Dreiern in Serie zunächst einmal die Aufholjagd auf die internationalen Tabellenplätze. Vor 55.000 Zuschauern im Gottlieb-Daimler-Stadion war bei den ersatzgeschwächten Gästen nichts von der Verunsicherung der letzten Wochen zu spüren. Sechs Tage nach der schwachen Leistung in Nürnberg (0:2) begann das Team von Doll, bei dem nach den Ausfällen von Markus Brzenska (Sperre) und Christian Wörns (Wadenverletzung) die komplette rechte Abwehrseite umgestellt werden musste, überraschend mutig und angriffslustig.

Beim Führungstreffer hatte der BVB allerdings Glück, dass VfB-Abwehrspieler Matthieu Delpierre und sein Torhüter Raphael Schäfer eine Flanke des Brasilianers Dede nicht aus der Gefahrenzone befördern konnten und Valdez den Ball aus kürzester Distanz nur noch über die Linie drücken musste. Geschockt durch den frühen Rückstand brauchten die ohne ihren besten Torschützen Mario Gomez (Rippenfellentzündung) und U21-Nationalspieler Andreas Beck (Innenbandriss im Knie) angetretenen Stuttgarter einige Zeit, um ins Spiel zu finden.

Überfälliger Ausgleich durch Meira

Verlass war in dieser Phase auf Torhüter Schäfer, der bei einem Schuss von Petric (12.) glänzend reagierte. In der Folge zogen sich die Westfalen, die ihren zuvor letzten Dreier in der Liga am 5. Oktober (2:1 gegen Bochum) gefeiert hatten, immer mehr zurück und lauerten verstärkt auf Konter.

Vor den Augen von Bundestrainer Joachim Löw und seinem Assistenten Hansi Flick leitete Stuttgarts Stürmer Ciprian Marica die schwäbische Schlussoffensive vor dem Wechsel ein. Der in den vergangenen beiden Partien erfolgreiche Rumäne schoss zunächst völlig freistehend neben das Dortmunder Tor (34.), doch nur eine Minute später gelang dem Portugiesen Meira der zu diesem Zeitpunkt längst überfällige Ausgleich. Nach einer Ecke von Nationalspieler Thomas Hitzlsperger köpfte der Innenverteidiger aus fünf Metern ein.

Bastürk bringt frischen Wind

Nach der Pause forcierte der deutsche Meister vier Tage nach dem ersten Sieg in der Champions-League-Saison 2007/2008 (3:2 gegen die Glasgow Rangers) den Druck. Was nicht zuletzt an der Einwechslung des zuletzt verletzten Spielmachers Yildiray Bastürk lag.  Der Türke war auch beteiligt, als zunächst Marica und wenige Sekunden später Hitzlsperger (55.) scheiterten. Den Schuss von Hitzlsperger kratzte BVB-Abwehrchef Robert Kovac von der Linie.

Die keineswegs enttäuschende Doll-Elf blieb jedoch gefährlich. Petric fand zunächst mit einem Schuss aus elf Metern in Schäfer seinen Meister (58.), Valdez vergab zehn Minuten später kläglich. In der 79. Minute war Petric dann aber zur Stelle und machte mit seinem siebten Saisontreffer den Erfolg der Westfalen perfekt. Beim VfB wussten Torschütze Meira und Pavel Pardo zu überzeugen. Tinga sowie Florian Kringe verdienten sich bei Dortmund gute Noten.