Cottbus führt Hannover vor

SID
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© Getty

Cottbus - Mit dem höchsten Bundesliga-Erfolg in der Vereinsgeschichte hat der FC Energie Cottbus Hannover 96 bis auf die Knochen blamiert und erstmals nach 112 Tagen die Abstiegsränge wieder verlassen.

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Die Lausitzer feierten ein 5:1 (3:0)-Schützenfest und holten die bereits vom internationalen Geschäft träumenden Niedersachsen schmerzhaft auf den Boden der Tatsachen zurück. "Das ist ein gutes Ende der Hinrunde und ein zusätzlicher Anreiz für die Rückrunde. Wir haben uns in den letzten Spielen ständig gesteigert und uns den Sieg gegen Hannover redlich verdient", meinte ein zufriedener Energie-Trainer Bojan Prasnikar nach dem Schlusspfiff.

Christian Bassila (11.), Dennis Sörensen (30.), Dimitar Rangelow (44., 70.) und Daniel Ziebig (65.) erzielten vor 14.026 Zuschauern im Stadion der Freundschaft die Treffer für die seit drei Spielen ungeschlagenen Cottbuser, die sich mit 15 Punkten auf den 15. Platz vorschoben und die Rote Laterne nach über drei Monaten zumindest für zwei Nächte abgaben.

Thomas Kleine (68.) traf für die enttäuschenden Gäste. Dementsprechend hart ging Dieter Hecking mit seinem Team nach der Partie ins Gericht: "Über unsere Leistung braucht man überhaupt keine Worte verlieren. Wir haben Cottbus in die Zweikämpfe kommen lassen, zu langsam gespielt und katastrophale Fehler gemacht. Wir haben zu Recht 1:5 verloren."

Da Silva fährt wieder den Ellbogen aus

Im zehnten Spiel unter dem neuen Trainer Prasnikar, der nun eine ausgeglichene Bilanz von drei Siegen, vier Unentschieden und drei Niederlagen aufweist, gaben die Hausherren von der 1. Minute an den Ton an. Mit einer energischen Zweikampfführung wurde den Gästen der Schneid abgekauft.

Abwehrspieler Vragel da Silva übertrieb den Einsatz bei einem nicht geahndeten Ellbogencheck gegen Gaetan Krebs jedoch. Sollte der DFB-Kontrollausschuss anhand der Fernsehbilder Ermittlungen aufnehmen, droht dem Wiederholungstäter eine lange Sperre.

Überragender Rangelov macht vor der Pause alles klar 

Das frühe Führungstor durch Bassila, der nach einer Ecke von Ervin Skela per Kopf erfolgreich war, spielte Energie zusätzlich in die Karten. Aus einer massiven Abwehr heraus startete der Gastgeber gefährliche Konter und stürzte Hannovers Abwehr, in der Frank Fahrenhorst (Handbruch) schmerzlich vermisst wurde, von einer Verlegenheit in die andere. Vor allem die Manndecker Vinicius und Kleine offenbarten eklatante Schwächen.

Zunächst konnte Robert Enke gegen den frei vor ihm auftauchenden Rangelow (26.) noch Schlimmeres verhindern, doch vier Minuten später war Hannovers Schlussmann gegen Sörensens Flugkopfball nach Flanke von Rangelow machtlos. Hannover fand überhaupt nicht ins Spiel und vor dem Cottbuser Tor praktisch nicht statt. Kurz vor der Pause kassierten die Niedersachsen das 0:3. Dieses Mal legte Sörensen für Rangelow auf, der frei vor Enke die Übersicht behielt und den Ball ins lange Eck zirkelte.

Drei Tore in fünf Minuten 

Drei Minuten nach dem Wechsel bot sich Szabolcs Huszti die erste Chance für die Gäste, doch der Ungar traf nur die Latte. Am Spielverlauf änderte sich jedoch nichts. Die engagierten Cottbuser beherrschten die Szenerie und erhöhten durch Ziebig, dessen Schuss durch Steven Cherundolo unhaltbar abgefälscht wurde, auf 4:0.

Die harmlosen 96er brachten in der Offensive nichts zuwege und benötigten für ihr Ehrentor die tatkräftige Mithilfe der Hausherren. Bei einem Abwehrversuch schoss Mario Cvitanovic seinen am Boden liegenden Torwart Gerhard Tremmel an, der Abpraller landete auf dem Kopf von Kleine, der in der Schlussminute noch einmal den Pfosten traf.

Der überragende Rangelow konterte jedoch fast im Gegenzug mit seinem fünften Saisontor und besiegelte die Schmach für den Tabellenfünften.

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