Auf der Suche nach Balance

SID
KSC
© Getty

Hamburg - Zwei spannende Duelle schließen den 10. Spieltag der Bundesliga ab: Der Karlsruher SC will seinen Sturmlauf fortsetzten und Arminia Bielefeld noch tiefer in die Krise stürzen. Hannover 96 erwartet mit breiter Brust den niedersächsischen Rivalen VfL Wolfsburg.

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Der Aufsteiger und Tabellenzweite aus Nordbaden kann vor der Partie personell aus dem Vollen schöpfen. Erstmals kann KSC-Trainer Edmund Becker in dieser Saison auf seinen gesamten Kader zurückgreifen.

Während der KSC nach drei Siegen hintereinander derzeit auf Wolke sieben schwebt, kämpft Bielefeld nach zuletzt vier Niederlagen mit 1:14 Toren um den Anschluss. Vor der KSC-Abwehr kämpfen Michael Mutzel, der Ex-Bielefelder Massimilian Porcello und der wiedergenesene Godfried Aduobe um die beiden offenen Plätze im defensiven Mittelfeld.

"Aus drei mach zwei, das ist für mich tatsächlich ein Luxusproblem", sagte der 51 Jahre alte Becker. Auch die Langzeitverletzten Florian Dick (Kreuzbandriss) und Stefan Buck (Zehbruch) sind wieder an Bord. Auf der linken Außenbahn streiten sich Bradley Carnell und Alexander Iaschwili um eine Position. Sebastian Freis ist wieder als einzige Sturmspitze bei den Senkrechtstartern aus Karlsruhe eingeplant.

Statistik spricht für Karlsruhe 

"Wir sollten in jedem Fall das Selbstvertrauen aus dem Schalke-Spiel mitnehmen. Entscheidend wird aber sein, die richtige Balance zwischen Angriff und Verteidigung zu finden", sagte Becker, der nach der 1:5-Pleite am vergangene Wochenende im Testspiel gegen den Zweitligisten SC Paderborn seine Schützlinge zur Brust genommen hat.

Die Statistik spricht für die Karlsruher: Bei bisher sechs Anläufen hat die Arminia noch nie im Wildparkstadion gewonnen. Die Gäste müssen auf Siyabonga Nkosi, Petr Gabriel, Tobias Rau und Andre Mijatovic verzichten. Dennoch hofft Trainer Ernst Middendorp auf ein Ende der Talfahrt. "Wir müssen wieder zurück zu unserer Stabilität finden", forderte er.

Nach drei Siegen in Folge will sich das 96-Team mit einem erneuten Dreier endgültig in der oberen Hälfte der Bundesliga festsetzen. Im Mittelpunkt steht 96-Torjäger Mike Hanke. Der Stürmer, der im Sommer für 4,5 Millionen Euro von Wolfsburg nach Hannover wechselte, hat bisher vier Mal für seinen neuen Klub getroffen. "Mein Job ist es, in jedem Spiel ein Tor zu erzielen", betonte der Stürmer vor dem Wiedersehen mit seinen Ex-Kollegen.

Wolfsburg seit vier Spielen unbesiegt 

Die Wolfsburger fahren ebenfalls optimistisch zum 90 Kilometer entfernten Nachbarn. Die Mannschaft von Trainer Felix Magath blieb zuletzt vier Mal unbesiegt. "Wir haben uns stabilisiert", sagte Magath. Er ist besonders gespannt auf die Partie, zu der 38.000 Zuschauer erwartet werden. "Es ist mein erstes Niedersachsen-Derby. Solche Spiele sind immer Besonderes", erklärte der VfL-Coach. Er kann bis auf Ricardo Costa auf den kompletten Kader zurückgreifen. Der Portugiese will nur drei Monate nach seinem Kreuzbandriss in der nächsten Woche wieder ins Training einsteigen.

"Bei Wolfsburg greifen die Räder so langsam ineinander", lobte 96-Trainer Dieter Hecking die Arbeit seines Kollegen. Seine Mannschaft tankte zuletzt mit dem 2:0 beim deutschen Meister VfB Stuttgart viel Selbstvertrauen. "Daran müssen wir anknüpfen", forderte Hecking.

In Hanno Balitsch, Altin Lala, Christian Schulz und Chawdar Yankow stehen ihm gleich vier defensive Mittelfeldspieler zur Verfügung. Nur zwei sollen spielen. "Das ist für mich ein Luxusproblem", erklärte der 96-Coach. 

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