Der BVB legt Bochum übers Knie

SID
Ndjeng, Ilicevic, Dortmund, Bochum
© Getty

Dortmund - Borussia Dortmund hat den drohenden stürmischen Herbst vorerst abgewendet. Nach drei Niederlagen in Serie feierten die Westfalen mit einer Not-Elf einen ebenso wichtigen wie glücklichen 2:1 (1:1)-Erfolg im Revierderby gegen den VfL Bochum.

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Vor 72.200 Zuschauern im Signal Iduna Park erzielten Tinga (17. Minute) und Giovanni Federico (70.) die Tore für den BVB, dem nach einer Gelb-Roten Karte für Kapitän Christian Wörns (59./wiederholtes Foulspiel) auch in Unterzahl die Wiedergutmachung mit den eigenen Fans gelang.

Dagegen müssen sich die seit 1998/99 in der Nachbarstadt sieglosen Bochumer, für die nur Marcin Mieciel (35.) traf, auf einen längeren Aufenthalt im Tabellenkeller einstellen.

"Wir haben das Spiel bestimmt und auf ein Tor gespielt. Aus zwei Chancen haben wir aber zwei Treffer kassiert. Das Glück hat einfach gefehlt", sagte Bochums Trainer Marcel Koller.

Bessere B-Elf

Nach den jüngsten Rückschlägen musste der BVB ausgerechnet in dieser Richtung weisenden Partie mit einer besseren B-Auswahl antreten.

Gleich sieben Akteure fehlten verletzungsbedingt, so dass notgedrungen die beiden erst 19 Jahre alten Amateure Franck Patrick Njambe und Christopher Nöthe zu ihrem ersten Bundesliga-Einsatz von Beginn an kamen. So verwunderte es kaum, dass der ersatzgeschwächte BVB und der nach fünf sieglosen Spielen verunsicherte VfL nicht gerade vor Selbstvertrauen strotzten.

Dennoch sagte Doll bei Premiere: "Man hat gesehen, dass wir eine Einheit waren, obwohl etliche Stammspieler gefehlt haben. Wir haben gefightet. Das macht mich zuversichtlich für die Zukunft."

Tinga staubt ab

Der Führungstreffer resultierte aus einer Standardsituation: Nach Dedes Freistoß scheiterte Wörns per Kopf an VfL-Keeper Jan Lastuvka, doch Tinga stand goldrichtig und staubte für die diesmal immerhin kämpferisch überzeugenden Hausherren ab.

Auch in der Folge setzten beide Teams in der Offensive zu wenig Akzente. Umso überraschender fiel der Ausgleich, als Mieciel einen Konter mit einem platzierten Schuss abschloss. Der nun auftrumpfende VfL hätte vor der Pause sogar noch in Führung gehen können, doch erst scheiterte Stanislav Sestak an Schlussmann Roman Weidenfeller (38.), dann klärte Nöthe bei Marcel Maltritz' Kopfball (39.) auf der Linie.

Federicos Tor aus dem Nichts

"Unser Trainer hat sicherlich einen sicheren Arbeitsplatz", sagte Dortmunds Geschäftsführer Hans-Joachim Watzke in der Halbzeitpause auf entsprechende Fragen über den im Umfeld nicht unumstrittenen Doll. Auch nach Wiederanpfiff setzte sich vor allem auf Seiten der Gastgeber die Hektik fort, erst Recht, als Wörns gegen den starken Sestak zu spät kam und vorzeitig vom Platz musste.

Während Bochum nun jedoch aus der Überzahl zu wenig machte, sorgte Federico für den kaum für möglich gehaltenen Siegtreffer. Nach einer Ecke von links segelte der Ball an das lange 16er-Eck auf den ehemaligen Karlsruher, der mit einer schönen Direktabnahme wie aus dem Nichts den Dortmunder Sieg besiegelte.

In einer wahren Abwehrschlecht mit drei Manndeckern im Team rettete der BVB den Sieg über die Zeit. Bochums Anthar Yahia traf mit einem Kopfball nur die Latte (90.+2).

Doll: "Meine Spieler haben alles gegeben und mehr wollen die Fans nicht sehen."

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