Podolski und Bremen - warum eigentlich nicht?

Von Florian Bogner
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© Getty

München - Die Aussage ist klar und unmissverständlich: "Das ist für uns überhaupt kein Thema. Der Spieler wird gesichert nicht in der Winterpause abgegeben."

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Die Rede ist von Lukas Podolski, der Redner ist Karl-Heinz Rummenigge und kann in seiner Eigenschaft als Vorstands-Boss des FC Bayern durchaus als Entscheidungsträger gesehen werden.

So viel steht also fest: Der Stürmer wird nicht in naher Zukunft zu Werder Bremen wechseln, auch wenn dessen Sportdirektor Klaus Allofs unlängst in einem Zeitungsinterview bekundete, das im Sommer gezeigte Interesse wäre immer noch da.

Doch die Bayern sind nicht verhandlungsbereit. Rummenigge in der "tz": "Auch wenn jetzt eine neue Bremer Offensive gestartet werden sollte - offiziell hat sich sowieso keiner gemeldet - ist das überflüssig."

Rummenigges Dienst unter Freunden

Da stellt sich die Frage: Wieso eigentlich? De facto ist Lukas Podolski nach über einem Jahr immer noch nicht wirklich in München angekommen. Klar, der Stürmer hatte mit Verletzungsproblemen zu kämpfen und sucht erst wieder den Anschluss - doch momentan ist der Durchbruch bei weitem nicht in Sicht.

Am Können des 22-Jährigen zweifelt keiner - wohl aber an dessen Einstellung. "Wenn Lukas in dem Stil weitermachen würde, wie er es bisher gemacht hat, dann würde er hier nicht glücklich werden", erneuerte Rummenigge die Aussage von Manager Hoeneß vor Wochenfrist noch einmal.

Dies sei jedoch nicht als Kritik zu verstehen, sondern als Dienst unter Freunden: "Wir wollen, dass er glücklich wird, seine Ziele hier erreicht und auch spielt."

Frings als Beispiel

Und wenn er nicht spielt, weil Miroslav Klose und Luca Toni stärker sind? Die Masse an Einsätzen, die Podolski fordert, wird er erstmal nicht bekommen. Damit muss er leben. Es ist löblich, dass Podolski bislang stets betonte, er wolle sich in München durchbeißen. Er ist keiner, der einfach wegläuft. Doch manchmal muss man andere Wege gehen, nachzufragen bei Torsten Frings.

Auch der kam als Hoffnungsträger nach München und wurde dort nicht glücklich. Erst nach seiner Rückkehr nach Bremen reifte er zu einem Weltklassespieler. Dies könnte sich Podolski zum Beispiel nehmen.

Ausleihgeschäft als Lösung?

Doch auch die Verantwortlichen des FC Bayern sollten das Bremer Interesse nicht so einfach abtun. Schließlich gibt es immer noch die Möglichkeit, Podolski auszuleihen.

Alle drei Seiten - Bayern, Bremen und Podolski - würden davon profitieren. Wenn der 22-Jährige dann in ein bis zwei Jahren nach München zurückkehrt, sähe die Situation anders aus. Luca Toni wäre dann immerhin schon 33.

Die Entscheidung liegt beim Stürmer selbst. "Entscheidend ist, dass Podolski grundsätzlich Bereitschaft zeigt für einen Wechsel. Das müssen uns die Beteiligten wissen lassen", sagt Allofs.

Und wenn Hoeneß und Rummenigge wirklich am Podolskis persönlichem Glück interessiert sind, werden sie mit sich reden lassen.