"Fehler hat uns den Sieg gekostet"

SID
schalke manuel neuer
© Getty

Rostock - Der schwere Patzer von Manuel Neuer passte zum verkorksten Schalker Betriebsausflugs nach Rostock. Der Titelkandidat verlor nach dem Fehler seines Keepers durch das 1:1 beim Aufsteiger Hansa Rostock Punkte, den Anschluss an die Tabellenspitze und die Lust zum Reden.

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Während die Mehrzahl der Spieler stumm das Stadion verließ, stellte sich ausgerechnet der 21 Jahre junge Neuer, der mit seinem missglückten Abwurf in der 56. Minute den Ausgleich durch Rostocks Verteidiger Marc Stein verschuldete.

"Mein Fehler hat uns den Sieg gekostet", gab Neuer nach dem größten Malheur seiner Karriere zu. Sein Arbeitgeber ist mit nunmehr neun Punkten Rückstand auf die Bayern erstmal auf der Suche nach einem guten Gefühl.

Von einem nach unten korrigierten Saisonziel wollte Trainer Mirko Slomka allerdings (noch) nichts wissen: "Die Konkurrenz ist da. Wir werden weiter kämpfen. Ich denke, es wird ein sehr enges Rennen um die Plätze zwei und drei."

Psychologe Slomka gefragt

Auch Neuer wollte er keinen Vorwurf machen: "Manuel macht deutlich mehr positive als negative Dinge für uns. Ich werde in Ruhe mit ihm sprechen." Vor dem schweren Champions League-Spiel beim FC Chelsea ist erstmal der Psychologe Slomka sehr gefragt. Die lange Verletztenliste dürfte diese Aufgabe nicht einfacher machen. In Rostock waren nur 17 Mann im Kader.

"Ich hätte nie gedacht, dass wir hier nur Unentschieden spielen", sagte Gerald Asamoah, der die Schalker in der 33. Minute in Führung gebracht hatte und nach der Ernüchterung der Club-Verantwortlichen gleich eine andere Baustelle eröffnete.

Sein Vertrag läuft zum Saisonende aus, und der Nationalspieler will Klarheit über seine Perspektive beim Revier-Club haben will: "Mit anderen hat Schalke schon vorzeitig verlängert, mit mir bislang aber kein Wort darüber gesprochen. Da muss ich mir meine Gedanken machen. In England zu spielen, wäre ein Traum." Zumindest spielt er jetzt schon mal in London.

Keine Angst vor Chelsea

Ein Negativerlebnis beim Star-Ensemble der Blues könnte die Schalker weiter verunsichern, aber Slomka macht in Zweckoptimismus: "Da ist etwas zu holen. Wir haben weder Angst vor der Champions-League noch vor Chelsea."

Dass es selbst in Rostock nur zu einem Punkt reichte, lag sowohl an Neuer als auch am Rostocker Verteidiger Stein (56.). Der Schalker Torhüter wollte schnell abwerfen und übersah dabei Stein, dem er den Ball direkt in die Füße spielte. Mit einem Heber aus 20 Metern machte dieser dann sein erstes Bundesliga-Tor perfekt. "Das wird mir ewig in Erinnerung bleiben", meinte Stein.

Vorfreude auf den KSC

Im Gegensatz zu den geknickten Schalkern freuen sich die Rostocker schon auf die nächste Aufgabe zu Hause gegen Karlsruher SC.

"Wir haben gegen Schalke und zuletzt gegen Stuttgart gezeigt, dass wir gegen jeden Gegner zu Hause mithalten können. Es kann nur das Ziel sein, so viele Punkte wie möglich zu Hause zu holen", sagte Stein. Hansas Vorstandsvorsitzender Dirk Grabow meinte: "Das war ein weiterer wichtiger Punkt im Kampf um den Klassenverbleib."

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