Schaulaufen der Unantastbaren

SID
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© Getty

München - Der FC Bayern enteilt in meisterlicher Verfassung der Bundesliga-Konkurrenz. Zum Abschluss des Münchner Oktoberfestes schenkte der Spitzenreiter dem 1. FC Nürnberg im 176. bayerisch-fränkischen Derby einen 3:0 (2:0)-Sieg ein.

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Damit bauten die Bayern ihren Vorsprung auf den Überraschungs-Zweiten Karlsruher SC auf fünf Punkte aus. Luca Toni mit seinem ersten Doppelpack für die Bayern (31./81. Minute) und Ze Roberto (40.) erzielten vor 69 000 Zuschauern in der ausverkauften Allianz Arena die Treffer für die spielfreudigen und in allen Belangen überlegenen Gastgeber.

Der hilf- und kopflos agierende Pokalsieger aus Nürnberg geht nach der fünften Saisonniederlage mit nur sechs Punkten auf Abstiegsplatz 16 in die zweiwöchige Meisterschaftspause.

Steilvorlage von Schalke genutzt

"Wir haben die Steilvorlage von Schalke genutzt", meinte Bayern-Vorstand Karl-Heinz Rummenigge einen Tag nach der überraschenden 0:2- Heimniederlage der Revier-Elf gegen Aufsteiger Karlsruhe. Acht Monate nach dem bitteren 0:3 beim Hitzfeld-Comeback als Bayern-Trainer in Nürnberg bot sich diesmal von Anfang an ein anderes Bild: Der Favorit legte sofort den Vorwärtsgang ein, der Club zog sich zurück und lauerte nur auf Konter.

Beide Teams traten drei Tage nach ihren Erfolgen im UEFA-Cup in fast unveränderter Aufstellung an. Beim FC Bayern rückte Andreas Ottl für Mark van Bommel ins defensive Mittelfeld. Der Pokalsieger agierte mit Michael Beauchamp für Jan Kristiansen etwas defensiver, wobei die taktische Variante von Trainer Hans Meyer schon etwas an "Steinzeit- Fußball" erinnerte: Der Coach ließ den australischen Innenverteidiger Beauchamp als Manndecker gegen Italiens Weltmeister Toni spielen.

Franck Ribery nicht zu halten

Die Kreise von Franck Ribery konnte indes keiner stören: Der quirlige Franzose entzog sich jeder Beschattung, glänzte durch technische Kabinettstückchen und legte mehrfach mustergültig auf. Ribery verzückte mit seiner Gala die Zuschauer, die ihm stehend Beifall zollten. Seinen genialen Pass auf Bastian Schweinsteiger konnte der deutsche Nationalspieler freistehend allerdings nicht zur Führung nutzen (27.). Auch Martin Demichelis vergab (30.).

So war der Türöffner zum Sieg wieder einmal Luca Toni. Nach einem Freistoß von Hamit Altintop patzte Nürnbergs tschechischer Keeper Jaromir Blazek - und der Italiener staubte in bester Torjäger- Manier ab. Zum fünften Mal erzielte Toni in einem Bundesliga-Spiel die wichtige Führung.

Schaulaufen auch nach der Pause 

 Noch vor der Pause legte der spielfreudige Rekordmeister nach: Ze Roberto nutzte im Zusammenspiel mit Schweinsteiger die großen Freiräume im Abwehrzentrum der Franken, die selbst vor der Pause nur eine halbe Chance hatten: Als TorhüterMichael Rensing eine Flanke nicht festhalten konnte, musste Lucio in letzte Sekunde vor Marek Mintal retten (6.).

Nach der Pause waren die "Blauen" nur noch um Schadensbegrenzung bemüht, während die "Roten" das Schaulaufen fortsetzten. Der eingewechselte Nürnberger Joshua Kennedy vergab in der 75. Minute freistehend das 2:1 und damit die Chance, die einseitige Partie noch einmal etwas spannender zu machen. Danach machte Toni mit seinem achten Saisontor - das erste per Kopf - alles klar.

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