Keine Tore, keine Disziplin

Von Daniel Börlein
nürnberg
© Getty

München - Die Unbeschwertheit der vergangenen Saison ist verflogen, die gute Laune auch. Kein Wunder beim Blick auf die Tabelle.

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Der 1. FC Nürnberg, in der letzten Spielzeit immerhin DFB-Pokalsieger und Tabellensechster, steht auf einem Abstiegsplatz.

Ein Fakt, der angesichts der Leistungen des Vorjahres und zahlreicher Verstärkungen im Sommer durchaus überrascht, den beim Club vor dem Duell gegen Leverkusen aber niemand überbewerten will.

"Wir gehören nun mal nicht zu den fünf Mannschaften, die vor der Saison sicher sagen können: Wir haben nichts mit dem Abstieg zu tun. Das war uns allen von Haus aus klar", sagte Manager Martin Bader im "Kicker".

Und auch Trainer Hans Meyer betont stets, dass "Mannschaften, die eine Saison am Limit gespielt haben, im nächsten Jahr häufig Probleme bekommen."

Stürmer treffen nicht

Nürnbergs Hauptproblem liegt derzeit im Angriff. "Das ist unser Manko im Moment, keine Frage", gibt Bader zu. Das letzte Stürmertor liegt bereits über fünf Monate zurück. Damals war es Youngster Chhunly Pagenburg, der gegen Alemannia Aachen zum 1:0-Sieg traf.

Doch Pagenburg steht derzeit regelmäßig nur im Oberliga-Kader der Franken, und sämtliche andere Stürmer regelmäßig neben sich. Neuzugang Angelos Charisteas verpasste die halbe Vorbereitung und vergab bislang selbst klarste Torchancen.

Robert Vittek und Ivan Saenko haben immer wieder mit Verletzungen und kleineren Wehwehchen zu kämpfen. Und die von Meyer aufgebotenen Ersatzleute Misimovic und Kristiansen sind schlichtweg keine Außenstürmer.

Undiszipliniertheiten im Training

Bleiben noch Joshua Kennedy und Nicky Adler. Beide waren als Ersatz für Charisteas, Vittek und Saenko angedacht, fielen bislang allerdings nur negativ auf. Sowohl Adler als auch Kennedy wurden zuletzt aus dem Kader verbannt, nachdem sie sich im Training Undiszipliniertheiten geleistet hatten.

Die sind in Nürnberg derzeit scheinbar keine Seltenheit, denn vor einigen Wochen brummte Meyer Linksverteidiger Javier Pinola eine saftige Geldstrafe auf, nachdem sich der Argentinier im Training ein Revanche-Foul geleistet hatte.

Zu den sportlichen Problemen gesellen sich nun also auch noch hausgemachte. Bei einem Klub, der in der Tabelle auf einem Abstiegsplatz steht, macht dies die Laune nicht unbedingt besser.

Skibbe hält viel von Nürnberg

Und jetzt kommt auch noch der bestens gelaunte Bayer-Express aus Leverkusen nach Nürnberg (ab 20 Uhr im LIVE-Ticker und bei Premiere). Meyer erwartet dennoch, "dass wir gewinnen."

Leverkusens Trainer Michael Skibbe warnt seine Mannschaft eindringlich: "Die Tabelle ist nur eine Momentaufnahme. Auch wir standen vor drei Wochen noch recht weit unten. Nürnberg ist deutlich besser als es der Tabellenstand aussagt."

Um diese These zu belegen, muss der Club endlich punkten. Und dies gelingt am besten mit Stürmertoren.

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