Europäische Klasse nachgewiesen

Von dpa
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© Getty

Duisburg - Halil Altintop hat die Herzen der Schalker Fans zurückerobert und mit seinem Team die Jagd auf die Tabellenspitze eröffnet.

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Die lautstarken Sprechchöre und Ovationen für den zuletzt kritisierten und von den eigenen Anhängern ausgebuhten türkischen Nationalspieler haben sogar die Mitspieler beeindruckt. "Da habe ich eine Gänsehaut bekommen", sagte Zlatan Bajramovic nach dem 2:0 (1:0)-Erfolg des FC Schalke 04 im Revier-Derby beim MSV Duisburg.

Altintop, der mit seinem Blitztreffer in der dritten Minuten die Weichen frühzeitig auf Sieg stellte, war überglücklich. "Es hat gut getan, dass die Fans wieder meinen Namen gerufen haben. Die letzten Tage waren nicht so einfach", sagte der Schalker Stürmer.

Schritt in die Spitzengruppe

Altintops Auftritt und der erste Auswärtssieg der Saison haben die Fans des Traditionsklubs versöhnlich gestimmt und die Auftaktpleite in der Champions League gegen den FC Valencia (0:1) in den Hintergrund gerückt. "Mit diesem Spiel sollten die Diskussionen um Halil endgültig vergessen sein", meinte Manager Andreas Müller und richtete den Blick auf das nächste Spiel gegen Hertha BSC.

"Wir können gegen die Berliner einen weiteren Schritt in die Spitzengruppe machen. Das muss unser Ziel sein." Auch Kevin Kuranyi, der in der 78. Minute den zweiten Schalker Treffer erzielte, geht zuversichtlich in die kommenden Aufgaben. "Jetzt können wir diese Woche vergolden", sagte der Mittelstürmer.

"So spielt man in Europa"

Den Schalkern genügte beim ersatzgeschwächten Aufsteiger eine mäßige erste und eine starke zweite Halbzeit mit einer Vielzahl von Tormöglichkeiten zum ersten Auswärtssieg seit über fünf Monaten. "Wir müssen gegen Hertha genauso engagiert spielen. Vielleicht sollten wir uns Valencia zum Vorbild nehmen. Die haben die Räume sehr eng gemacht und nach hinten gearbeitet. So spielt man in Europa", sagte Mittelfeldspieler Bajramovic.

Anlass zur Kritik an der kompakt und homogen aufgetretenen Schalker-Elf gab es kaum. "Wenn man überhaupt etwas bemängeln kann, dann die Chancenverwertung", befand Müller, dessen Team am Ende fünf oder sechs Tore erzielen musste.

Roque Junior in Visier

Dass es nur zwei wurden, lag an Duisburgs Torhüter Tom Starke, der nach seinem Patzer zum 0:1 eine solide Leistung bot. Doch das Defensivverhalten des Aufsteigers reicht in dieser Form nicht aus für die Bundesliga. Daher hält Trainer Rudi Bommer Ausschau nach Verstärkungen.

Erster Kandidat ist der ehemalige brasilianische Weltmeister Roque Junior, der zuletzt in Leverkusen gespielt hat und nach längerer Verletzungspause derzeit ohne Club ist. "Wir haben uns unterhalten und ich habe einen positiven Eindruck", sagte Bommer. Eine Verpflichtung ist aber frühestens in den nächsten zwei Wochen denkbar. Bis dahin bleibt der MSV-Coach trotz der drei Niederlagen in Serie zuversichtlich. "Wenn wir immer so kämpfen, werden wir auch belohnt", sagte Bommer.

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