Positives Fazit nach trostloser Nullnummer

Von dpa
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© Getty

Bochum - Friedhelm Funkel machte gute Miene zum schlechten Spiel. Die trostlose Nullnummer beim VfL Bochum konnte der Trainer von Eintracht Frankfurt angesichts des beachtlichen Tabellenstandes seiner Mannschaft locker verschmerzen.

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Schließlich etablierte sich die Eintracht nach Jahren steter Abstiegsangst vorerst in oberen Regionen. Der Fußball-Lehrer will das nicht überbewerten, ist aber froh, dass ihm ein nervenaufreibender Kampf um den Klassenerhalt erspart bleibt: "Ich glaube, dass wir uns in dieser Saison von den unteren Rängen etwas fern halten können."

Ein erfahrener Coach wie Funkel weiß, wie schnell sich der Wind drehen kann. Anders als Vorstandschef Heribert Bruchhagen verlor er deshalb kein Wort über die vertane Chance der Frankfurter, erstmals seit acht Jahren - zumindest für kurze Zeit - wieder an die Bundesliga-Spitze zu stürmen.

Sein Kommentar war ähnlich emotionslos wie der Auftritt seiner Mannschaft vor 25.536 Zuschauern in Bochum: "Es gibt Spiele, da muss man mit einem 0:0 zufrieden sein. Wenn man so einen Tag erwischt, ist es wichtig, dass man kompakt steht."

"Es fehlt die letzte Motivation"

Im Gegensatz zur vorigen Saison, als die Partie an gleicher Stätte trotz einer frühen 2:0-Führung noch mit 3:4 verloren ging, genügte der Gast zumindest in der Defensive höheren Ansprüchen. Die Abwehr um den starken Innenblock Marco Russ und Sotirios Kyrgiakos ließ kaum eine Chance der Bochumer zu.

Das war für Funkel Grund genug, seinen Profis einen erfreulichen Reifeprozess zu attestieren. In dieser Beziehung stimmte ihm Vorstandschef Bruchhagen zu, monierte aber die fehlende Entschlossenheit im Spiel nach vorn: "Es fehlte die letzte Motivation, um einmal an die Tabellenspitze zu kommen. Da hatte ich mir mehr erhofft."

Gelassen in die englische Wochen

Vor allem auswärts mangelt es der Eintracht an den Qualitäten einer echten Spitzenmannschaft. Der makellosen Heimbilanz mit Siegen über Berlin, Rostock und Hamburg stehen nur zwei Punktgewinne in Bielefeld und Bochum gegenüber. Das in den vergangenen Spielen aufgebaute Selbstvertrauen nahm beim 0:0 jedoch keinen Schaden.

Der bevorstehenden englischen Woche mit Partien gegen Karlsruhe und Cottbus sieht Angreifer Ioannis Amanatidis zuversichtlich entgegen: "Wenn heute jemand den Sieg verdient hätte, dann wir."

Pfiffe gegen den VfL

Ähnlich wie Funkel tröstete sich auch sein Gegenüber Marcel Koller mit Fortschritten seiner Mannschaft im Defensivbereich. "Immerhin haben wir erstmals in der Saison gezeigt, dass wir auch zu Null spielen können", sagte der Bochumer Trainer.

Die meisten Fans werteten die dürftige Darbietung jedoch nicht als Entschädigung für die beiden zurückliegenden Auswärtsschlappen. Mit Pfiffen bekundeten sie ihren Unmut über die bisher schlechteste Saisonleistung des VfL.