Medien: Schweizer Bundesanwaltschaft vernimmt Ex-Minister Schily

SID
Der ehemalige Innenminister Otto Schily wird im Rahmen der Ermittlungen um die WM 20006 vernommen.
© getty

Der ehemalige Bundesinnenminister Otto Schily (86) wird von der Schweizer Bundesanwaltschaft (BA) in der kommenden Woche am Donnerstag und Freitag in Berlin im Zusammenhang mit den Ermittlungen um die Fußball-WM 2006 in Deutschland vernommen. Das berichtet die Welt am Sonntag.

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Sie bezieht sich auf ihr vorliegende Ermittlungsakten. Zuletzt hatte die BA den ehemaligen FIFA-Präsident Joseph S. Blatter (83), von 1998 bis 2016 Chef des Weltverbandes, ebenfalls zu den Vorkommnissen vernommen.

Schwere Vorwürfe gegen vier WM-OK-Mitglieder

Die Schweizer Ermittler werfen vier Mitgliedern des deutschen WM-Organisationskomitees (OK) ungetreue Geschäftsbesorgung, Veruntreuung, Geldwäsche und Betrug vor. Schily war als damaliger Bundesinnenminister Aufsichtsratsmitglied des WM-OK. Auf WamS-Anfrage wollte er sich nicht zu der Vernehmung äußern.

Die BA hatte im November 2015 im Zusammenhang mit der WM-Vergabe ein Strafverfahren gegen den früheren WM-Organisationschef Franz Beckenbauer, die ehemaligen DFB-Präsidenten Theo Zwanziger und Wolfgang Niersbach sowie den Ex-DFB-Generalsekretär Horst R. Schmidt eröffnet.

Auch in Deutschland beschäftigt dieser Vorgang seit Jahren die Gerichte. Das Oberlandesgericht Frankfurt/Main wird sich kommenden Monat noch einmal mit dieser Angelegenheit beschäftigen.

Ominöse Zahlung von 6,7 Millionen Euro

Dabei geht es vor allem um eine Zahlung in Höhe von 6,7 Millionen Euro in der Steuererklärung des DFB für das Jahr 2006, die zu Unrecht als Betriebsausgabe deklariert worden sei und damit gewinnmindernd geltend gemacht worden war. Der Verband hatte die 6,7 Millionen 2005 als Kostenbeitrag zu einer WM-Gala verbucht, die aber nie stattgefunden hat.