eSport-Science-Lab der Hochschule Mittweida entsteht im DFB-Gründungshaus in Leipzig

SID
Die Hochschule Mittweida baut ihr Engagement und die Forschung im Bereich eSport aus
© Hochschule Mittweida

Das Gründungshaus des Deutschen Fußball-Bund in Leipzig wird zum eSport-Science-Lab der Hochschule Mittweida. Zwei Spezialräume beherbergen sowohl innovative Experimentier- und Praxisprojekte in Zusammenarbeit mit führenden Publishern der Branche als auch eine Fläche für zukunftsweisende Formate.

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Kern der Vereinbarung zwischen der sächsischen Hochschule und dem größten sächsischen Sportfachverband, die am 19. November 2018 geschlossen wurde, ist der Austausch von Wissen und Informationen mit besonderem Fokus auf den eSport. Damit intensiviert die Hochschule Mittweida ihre mehrjährigen Aktivitäten in diesem Gebiet. Darüber hinaus kehrt sie im Jahr 2019 an den Ort zurück, an dem ein Mittweidaer Absolvent Geschichte geschrieben hat: Udo Steinberg.

Das Gründungshaus des DFB in der Leipziger Büttnerstraße 8-10 wird zum eSport-Science-Lab der Hochschule Mittweida und beherbergt in zwei Spezialräumen sowohl innovative Experimentier- und Praxisprojekte in Zusammenarbeit mit führenden Publishern der Branche als auch eine Fläche für zukunftsweisende Formate. Hierzu sind Hochschule und Mitteldeutscher Rundfunk bereits in Gesprächen. Unterstützt werden die Bestrebungen neben dem Fußballverband von der Volksbank Mittweida eG, die an der Hochschule Mittweida bereits eine Stiftungsprofessur im Bereich der Digitalwirtschaft finanziert, und von Wernesgrüner. Die sächsische Biermarke plant, das Engagement in Zukunft weiter auszubauen.

eSport-Entwicklung wissenschaftlich begleiten

"Mit dem Gründungshaus des DFB wird eine Wirkungsstätte eines unserer bedeutendsten Absolventen ein Ort für die Verbindung von Sport und Wissenschaft", erklärt Prof. Dr. Ludwig Hilmer, Rektor der Hochschule Mittweida. "Udo Steinberg war Sportpionier und als Mittweidaer Student bereits vor seiner Zeit als Stürmer des FC Barcelona maßgeblich an der Gründung des Deutschen Fußball-Bunds beteiligt.

Der Fußball begann Anfang des 20. Jahrhunderts die Massen in seinen Bann zu ziehen, eSport ist sein heutiges Pendant - mit großem Potenzial für Wirtschaft und Gesellschaft. Diese Entwicklung wissenschaftlich zu begleiten und künftige Führungspersonen dieser Branche im Gründerhaus des DFB akademisch auszubilden, verstehen wir als unseren Auftrag."

Die Hochschule Mittweida begleitet die Entwicklung von Gaming und eSport seit mehreren Jahren. Für die Kooperation mit dem Sächsischen Fußball-Verband bündelt sie ihre Expertise. Eines der Forschungsgebiete von Professor André Schneider an der Fakultät Wirtschaftsingenieurwesen ist die Digitalisierung des Sports mit besonderem Fokus auf eSport. Christof Amrhein, Professor für medienübergreifende Bewegtbildproduktion, produzierte am 8. November 2018 mit Studierenden der Fakultät Medien das Beat Saber Masters Germany, die erste VR-Gaming-TV-Show im deutschsprachigen Raum.

Kooperation beim Medienforum unterzeichnet

"Die wissenschaftliche Expertise der Hochschule Mittweida und ihre praxisnahe Ausrichtung sind in Medien und eSport herausragend. Sie ist damit der perfekte Partner für die Zukunft des Sächsischen Fußball-Verbands", sagt SFV-Präsident Hermann Winkler. "Gegenseitige Unterstützung in der Ausbildung, gemeinsame Publikationen und Veranstaltungen sowie die wissenschaftliche Begleitung von Projekten im SFV eröffnen unserem Verband bisher unvorstellbare Möglichkeiten."

Ihre Kooperationsvereinbarung unterzeichneten die Hochschule Mittweida und der SFV am 19. November anlässlich des Medienforum Mittweida, bei dem zuvor Mirza Jahic, Vizemeister in der deutschen FIFA-Liga, und der Geschäftsführer von SK Gaming, Alexander Müller, die Organisation und wirtschaftlichen Hintergründe ihres eSport-Teams erklärten. Daraufhin erörterten Winkler und Hilmer zusammen mit Professor Alexander Marbach, der an der Hochschule Mittweida unter anderem Creative Content Design und Game Design lehrt, die wachsende Bedeutung des eSport und die Gründe für die gemeinsame sächsische Initiative.

Umsatz im eSport-Sektor wird sich verdreifachen

"Von 665 Millionen US-Dollar im Jahr 2017 wird sich der Umsatz im eSport-Sektor bis zum Jahr 2021 auf prognostizierte 1,65 Milliarden beinahe verdreifachen", so Hilmer. "Die Angebote und Leistungen der Hochschule Mittweida sind zu 100 Prozent an der realen Entwicklung von Wirtschaft und Gesellschaft orientiert. Unser eSport-Studienangebot bündelt unsere vorhandenen Kompetenzen im Bereich der Medien, der Medieninformatik und unserer Business-Studiengänge und zielt vor allem auf die digital-wirtschaftlichen Aspekte des boomenden Sektors ab."

Die Diskussionen im Rahmen des Medienforum Mittweida knüpften an das 5. Udo-Steinberg-Symposium an der Hochschule Mittweida an. Bei der wissenschaftlichen Konferenz zum Thema eSport tauschten Wissenschaftler und Branchengrößen wie der Präsident des eSport-Bund Deutschland, Hans Jagnow, vom 24. bis 25. Oktober 2018 ihre Erkenntnisse zum Thema "Organisation des eSport" aus. Im Jahr 2017 thematisierte das Udo-Steinberg-Symposium die Akzeptanz des eSport in der Gesellschaft.

Sport, einschließlich des wachsenden Phänomens eSport, hat eine große gesellschaftliche und wirtschaftliche Bedeutung. Aufgabe der Hochschulen in ihrer sogenannten "Dritten Mission" ist, wissenschaftlichen Fortschritt in Gesellschaft und Wirtschaft hineinzutragen. Mit der verstärkten wissenschaftlichen Arbeit am Thema eSport und der mit dem Sächsischen Fußball-Verband vereinbarten Kooperation nimmt die Hochschule Mittweida diese Aufgabe wahr und arbeitet mit dem SFV als wichtigem und prägendem Akteur des Sports in Sachsen zusammen.

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