"Aktuelle Regel ist Vollkatastrophe"

SID
Franz Wunderlich bezeichnet die aktuelle Regionalliga-Regel als Vollkatastrophe
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Im Fußball wird der Meister mit dem Aufstieg belohnt - nur in der Regionalliga nicht (immer). Eine Ungerechtigkeit, die der DFB beseitigen will. Das weckt Unmut bei den Drittligisten.

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Mehr Auf- und Absteiger, weniger Ligen oder doch eine Komplettreform: Die Lösung des "Nadelöhr"-Problems der Regionalliga wird für den Deutschen Fußball-Bund (DFB) zu einer äußerst kniffligen Aufgabe. Dass der derzeitige Aufstiegsmodus, der schon etliche Meister hat verzweifeln lassen, nicht das "Ei des Kolumbus" ist, wissen aber alle.

"Die aktuelle Regel ist eine Vollkatastrophe", sagte Franz Wunderlich, Sportvorstand von Viktoria Köln, dem SID: "Wenn ein Verein das ganze Jahr Emotionen und Energie in das Ziel Aufstieg steckt und dann in der Aufstiegsrunde scheitert - das wünsche ich keinem."

DFB auf der Suche nach gerechtem System

Weil aus der 3. Liga nur drei Vereine absteigen, können auch aus den fünf Regionalligen nur die drei Gewinner der Play-offs den Aufstieg feiern. Die Kölner hatten das ganze Ausmaß der "Ungerechtigkeit" im Juni zu spüren bekommen. Nach monatelanger Dominanz in der Regionalliga West scheiterte der Klub wegen eines Gegentors an Carl Zeiss Jena.

Der DFB will nun schnell für Gerechtigkeit sorgen, bestenfalls schon zur kommenden Saison. Anfang Oktober soll der Spielausschuss offiziell mit der Prüfung beauftragt werden. "Der aktuelle Modus ist nicht das Ei des Kolumbus", sagte Waldhof Mannheims Präsident Klaus-Rüdiger Geschwill, der mit seinem Verein zuletzt zweimal in Folge in der Aufstiegsrunde gescheitert war: "Es ist gut, dass der DFB das endlich erkennt."

DFB-Präsident Reinhard Grindel scheint eine Reformidee zu präferieren, nach der immerhin vier Meister aufsteigen. Es gibt aber mehrere Vorschläge. Dazu gehören auch eine modifizierte Aufstiegsrunde oder eine Aufstockung der 3. Liga auf 22 Klubs bei fünf Absteigern. Letzteres wollen die Drittligisten mit aller Macht verhindern.

"Ein Eingriff in das etablierte Konzept der 3. Liga durch eine Erhöhung der Absteigerzahl würde eine solche Gefahr für die wirtschaftliche Stabilität der Liga und ihrer Vereine darstellen. Die 3. Liga vertritt daher die klare Auffassung, es bei drei Absteigern zu belassen", teilten die Drittligsten nach eingehender Beratung mit und schlugen eine Reduzierung auf drei Regionalligen vor, wie es bis zur Saison 2011/12 war. Das wiederum schloss aber der DFB bereits aus.

Kompromiss mit vier Ligen?

"Es ist sehr bedauerlich und ärgerlich, dass wir - wie die meisten anderen Vereine - über die Pläne aus der Öffentlichkeit erfahren mussten", sagte Robert Marien, Vorstandsvorsitzender des Drittligisten Hansa Rostock. Eine Aufstockung der 3. Liga "würde für die Vereine eine höhere Belastung mit sich bringen, aber nicht zwangsläufig mehr Einnahmen". Das Grundproblem, äußerte Marien, "liegt in der Regionalliga selbst und genau hier sollte der DFB ansetzen".

Der Kompromiss könnte in der Mitte liegen, was auch die Drittligisten nicht nur zwischen den Zeilen anklingen ließen. "Sollte eine Reduzierung auf drei Regionalliga-Staffeln ... aktuell nicht möglich sein, könnten sich die Vereine der 3. Liga daher auch ein Modell mit vier Absteigern und vier Regionalliga-Staffeln, aus denen alle Meister aufsteigen, vorstellen", teilten die Klubs mit.

Ob das eine Komplettreform, wie sie der Nordostdeutsche Fußballverband (NOFV) vorschlägt, beinhalten muss, ist fraglich. Der NOFV setzte sich für die Einführung einer 4. Liga unter DFB-Leitung ein, berichtete der MDR. Dem Vorschlag zufolge soll die Struktur der 3. Liga nicht verändert werden.

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