Kurtes kritisiert Verbände

SID
Marija Kurtes ließ an den Verbänden kein gutes Haar
© getty

Marija Kurtes, die deutsche Schiedsrichterin des Jahres 2014, hat ihren Rücktritt erklärt und gleichzeitig die Fußball-Verbände heftig kritisiert. Die 28-Jährige führte als Hauptgrund für ihren Schritt "strukturelle und personellen Probleme" beim DFB, der UEFA sowie dem Weltverband FIFA an.

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Die gebürtige Düsseldorferin, die im Jahr 2012 zur FIFA-Schiedsrichterin aufgestiegen war, bemängelte zudem fehlende Transparenz in den Entscheidungsstrukturen sowie das Fehlen von klaren Verantwortlichkeiten und Ansprechpartnern bei den Verbänden.

"Es ist äußerst schade, dass eine junge und talentierte Schiedsrichterin wie Marija Kurtes diesen Schritt geht. Die DFB-Schiedsrichterführung ist seit einem Jahr dabei, auch den Bereich der DFB-Schiedsrichterinnen weiterzuentwickeln, verbesserte Strukturen zu schaffen und neue Wege zu gehen", sagte DFB-Vizepräsident Ronny Zimmermann.

Zweifelshafte Berühmtheit

"Die Vertrauensschiedsrichterinnen sind in diesen Prozess übrigens eng eingebunden. Darüber habe ich auch intensiv mit Marija Kurtes gesprochen. Umso bedauerlicher, dass Sie nunmehr Ihren Rücktritt vollzogen hat."

Bekanntheit erlangte Kurtes, als sie im April 2015 im EM-Qualifikationsspiel der U19-Juniorinnen zwischen England und Norwegen einen Regelverstoß beging. In der Nachspielzeit hatte die Schiedsrichterin beim Stand von 2:1 für die Norwegerinnen auf Foulelfmeter für England entschieden. Der Strafstoß wurde verwandelt, doch eine englische Spielerin war zu früh in den Strafraum gelaufen. Statt den Elfmeter wiederholen zu lassen, wie es die Regeln vorsehen, entschied Kurtes auf indirekten Freistoß für Norwegen.

Die UEFA entschied daraufhin zum ersten Mal in der Geschichte des Verbandes, wegen des Fehlers einige Minuten eines Spiels wiederholen zu lassen.

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