Dopingverdacht bei Amateur-Meister

SID
In den Niederlanden wird wegen eines Dopingverdachts ermittelt
© getty

Die niederländische Anti-Doping-Agentur "Dopingautoriteit" hat wegen des Verdachts der kollektiven Einnahme des verbotenen Mittels CrackV3 beim Amateur-Meister SV Spakenburg Ermittlungen aufgenommen. Die Untersuchungen betreffen die Saison 2011/12.

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In der Tageszeitung "NRC Handelsblad" gaben drei Spieler bereits zu, dass die Mannschaft die Substanz, die das verbotene Stimulanz-Mittel Methylhexanamine enthält, regelmäßig vor Wettkämpfen als Nahrungsergänzungsmittel eingenommen habe.

Der niederländische Fußballverband KNVB will die Ergebnisse einer Untersuchung abwarten und behält sich rechtliche Schritte vor. "Wenn die Antidopingregeln übertreten worden sind, wird sich die Disziplinarkommission mit dem Fall beschäftigen", sagte ein KNVB-Sprecher.

Trainer war informiert

Ein Betreuer soll das Mittel den Spielern vor den Begegnungen zur Verfügung gestellt haben. Der damalige Trainer André Paus soll über die Einnahme des Mittels, das vor allem bei Bodybuildern populär ist, im Gegensatz zum Mannschaftsarzt und Klubführung informiert gewesen sein.

"Wir fühlten keine Ermüdungserscheinungen mehr", sagte ein Spieler, der anonym bleiben wollte. Beim ehemaligen Profi Ricky van den Bergh traten bei der Siegesfeier nach der gewonnenen Meisterschaft Herzprobleme auf.

"An das Zeug habe ich schlechte Erinnerungen. Ich hatte Herzklopfen und Schüttelfrost. Es war unheimlich. Darum habe ich es nicht mehr eingenommen", sagte van den Bergh.

Nach dem Gewinn der Meisterschaft verließ Trainer Paus den Verein. Sein Nachfolger Peter Wesselink verbot den Crack-Konsum.

"Wenn das alles stimmt, dann ist das ein Novum: So etwas ist noch nie bei einem niederländischen Fußballklub festgestellt worden. Ich empfinde den Fall als sehr ernst und beunruhigend", sagte Herman Ram, Direktor der Dopingautoriteit.

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