Seifert fordert Strukturwandel

SID
Christian Seifert fordert mehr Kompetenz in den Führungspositionen.
© getty

DFL-Chef Christian Seifert hat sich für hauptamtliche Präsidenten beim Deutschen Fußball-Bund (DFB) und Deutschen Olympischen Sportbund (DOSB) ausgesprochen.

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"Man sollte nicht so tun, als könne man mit Blick auf den enormen Zeitaufwand dauerhaft die Persönlichkeit mit der erforderlichen Kompetenz, um im wirtschaftlichen, gesellschaftlichen und politischen Bereich auf Top-Niveau agieren zu können, zu ehrenamtlichen Konditionen verpflichten", sagte der Vorsitzende der Geschäftsführung der Deutschen Fußball Liga (DFL) der "Sport Bild".

Die Diskussion über "Hauptamtlichkeit in zentralen Positionen von Verbänden" halte er für "absolut überfällig". Ein hauptamtlicher DFB-Präsident verstehe "doch nicht deshalb die Basis weniger gut, nur weil er hauptamtlich ist", sagte Seifert.

"Diese wichtigen Ämter dürfen auch nicht nur denen vorbehalten sein, die das als Ehrenamtler machen können, weil ihre Altersvorsorge bereits gut geregelt ist. Wenn man den Besten haben möchte, muss man auch entsprechend bezahlen", so der DFL-Boss weiter.

Gespräche beim DOSB

Der aktuelle DFB-Boss Wolfgang Niersbach (63) wurde 2012 als hauptamtlicher Generalsekretär zum ehremamtlichen Präsidenten.

Zu Seiferts Vorschlag äußerte er: "Natürlich macht sich auch der DFB Gedanken, wie er sich mit Blick auf die gestiegenen Anforderungen und immer weiter wachsenden Aufgaben künftig aufstellt. Eine Änderung der Struktur und Satzung ist ein komplexes Thema, das zunächst einmal sehr sorgfältig in unseren Gremien besprochen werden müsste und nur vom DFB-Bundestag beschlossen werden kann."

Beim Deutschen Olympischen Sportbund (DOSB) wird derzeit eine ähnliche Debatte geführt. Kernstück der Strukturreform ist die Umwandlung des derzeit fünf Mitglieder umfassenden hauptamtlichen Direktoriums um Generaldirektor Michael Vesper in einen geschäftsführenden Vorstand. Das von DOSB-Präsident Alfons Hörmann angeführte ehrenamtliche Präsidium soll in Zukunft als eine Art Aufsichtsgremium fungieren.

"Auch beim DOSB führen wir aktuell eine intensive Strukturdiskussion, weil ich vom Grundsatz her der Meinung bin, dass Sportorganisationen dieser Größenordnung eine moderne Führungsstruktur brauchen", sagte Hörmann: "Sieben Tage à 18 Stunden Vollzeit-Engagement im Ehrenamt sind weder sinnvoll noch dauerhauft zumutbar."

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