Ex-Profi Cichon gesteht Manipulation

SID
Thomas Cichon räumte vor dem Landgericht Bochum den Tatbestand der Manipulation ein
© getty

Der ehemalige Profi Thomas Cichon hat im Prozess um den Wettskandal von 2009 vor dem Bochumer Landgericht eine Spielmanipulation gestanden. Wie sein Anwalt am Mittwoch mitteilte, hat Cichon als Profi des VfL Osnabrück in der Zweitligapartie am 17. April 2009 beim FC Augsburg (0:3) "nicht mit vollem Einsatz gespielt".

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Dies berichtet die Neue Osnabrücker Zeitung. Die Niedersachsen waren am Ende der Saison abgestiegen. Das Landgericht Bochum bestätigte auf "SID"-Anfrage, dass eine Verständigung zwischen dem Rechtsbeistand des Angeklagten und der Staatsanwaltschaft getroffen worden sei. Cichons Geständnis hatte sich bereits am Dienstag angekündigt.

Cichon erhofft sich durch die Aussagen einen Strafnachlass. Der Prozess gegen den früheren Bundesliga-Abwehrspieler soll am 11. Juni fortgeführt werden - bis dahin sollen die Angaben noch einmal auf ihre "Wahrhaftigkeit" überprüft werden.

30.000 Euro als "Belohnung"

Laut Anklage soll Cichon zwei Spiele verschoben und dafür von der Wettmafia rund 30.000 Euro kassiert haben. "Thomas Cichon hatte sich bereits zu diesem Zeitpunkt mit dem Abstieg seiner Mannschaft aus der bundesdeutschen zweiten in die dritte Liga abgefunden und wollte diesen Umstand finanziell für sich ausnutzen", heißt es in der Anklageschrift.

Das Geld aus den Manipulationen habe er nie erhalten, so Cichon. Stattdessen sei die Summe von seinen noch höheren privaten Wettschulden abgezogen worden. Der ehemalige Spieler des 1. FC Köln, von Rot-Weiß Oberhausen und des VfL Osnabrück ist wegen der Vorwürfe vom DFB bis Juli 2015 gesperrt worden.

In Bochum stehen noch drei ehemalige Regionalligaspieler vor Gericht. Ihr Verfahren wurde von Cichon getrennt und soll am 4. und 5. Juni fortgesetzt werden.

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