DFB: Sicherheit in Stadien verbessert

SID
Trotz der Ausschreitungen beim Revierderby sieht der DFB Fortschritte bei der Sicherheit
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Trotz der jüngsten Ausschreitungen sieht der DFB insgesamt eine Wende zum Besseren beim Thema Stadion-Sicherheit.

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"Alle drei Profiligen zusammengenommen, ist ein Rückgang der Gewalt und der verletzten Personen zu erkennen, und darüber können wir uns freuen. Unser Weg ist richtig: Kommunikation, Dialog, Überzeugung. Und ein konsequentes Vorgehen gegen diejenigen, die sich dem verschließen. Damit haben wir gute Erfahrungen gemacht, der ZIS-Bericht gibt diese wieder", sagte der DFB-Sicherheitsexperte Hendrik Große Lefert auf der verbandseigenen Internet-Plattform "dfb.de".

Große Lefert bezieht sich vor allem auf den Jahresbericht der Zentralen Informationsstelle Sporteinsätze (ZIS) für den Zeitraum vom 1. Juli 2012 bis zum 30. Juni 2013. Darin erfasst sind alle Straftaten im Zusammenhang mit Fußballspielen.

Demnach gibt es bei der Anzahl der verletzten Personen bei Spielen der Bundesliga und 2. Bundesliga einen Rückgang um fast ein Drittel. Auch wurden rund 20 Prozent weniger Strafverfahren eingeleitet.

"Anlass zu vorsichtigem Optimismus"

"Mit Trends sollte man immer vorsichtig sein, allerdings besteht durchaus Anlass zu vorsichtigem Optimismus", sagte Große Lefert, der aber auch einräumte: "Wobei wir auch ehrlich sein müssen: Die sehr erfreulichen Zahlen bei den ersten beiden Ligen sind auch durch deren Zusammensetzung begründet.

Nach der Saison 2011/2012 sind aus der zweiten Bundesliga einige Mannschaften mit großem Fanpotenzial abgestiegen. Daraus folgt auch, dass es in der dritten Liga in der Saison 2012/2013 einen erheblichen Anstieg bei den verletzten Personen zu verzeichnen gibt."

Große Lefert: "Kriminelle"

Insgesamt glaubt Große Lefert, dass sich die Diskussionen um die Themen Sicherheit, Prävention und Gefahrenabwehr positiv auszahlen: "Das Miteinander von Fans und Vereinen mit allen Sicherheitsakteuren hat bewirkt, dass bei vielen Fans ein Bewusstsein für die Gefahren geschaffen wurde. Das gilt insbesondere für den Bereich der Pyrotechnik."

Trotz der jüngsten Vorfälle gab es in diesem Bereich einen deutlichsten Rückgang von fast 50 Prozent, was nach Angaben von Große Lefert aber nicht überbewertet werden darf: "Dieser Rückgang ist kein Grund zur Entwarnung. Erst am vergangenen Wochenende haben wir beim Spiel zwischen Schalke und Dortmund erneut vor Augen geführt bekommen, dass es Kriminelle gibt, die nicht einmal davor zurückschrecken, mit Böllern und Leuchtraketen in Familienblöcke zu schießen."

Einstellung zu Pyrotechnik verändert

Zwar gebe es im Bereich der Pyrotechnik eine erfreuliche Entwicklung, aber "wir müssen uns auch bewusst sein, dass die sinkenden Zahlen viel mit dem dramatisch hohen Wert aus dem Vorjahr zu tun haben". Die Diskussion um die kontrollierte Freigabe habe damals dazu geführt, dass es in der Saison 2011/2012 einen historischen Höchstwert gab.

Große Lefert ist der Überzeugung, dass sich die Wahrnehmung der Fans geändert hat: "Es gibt kaum noch Zuschauer, die das Abbrennen von Pyrotechnik mit Stimmung, mit Atmosphäre verbinden. Diese Akzeptanz ist nicht mehr da. Pyrotechnik wird als das wahrgenommen, was sie ist: extrem gefährlicher Vandalismus, der Unbeteiligte massiv beeinträchtigt. Die Fans ächten dies mittlerweile fast flächendeckend."

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