Immer wieder "Koks-Affäre": Daum verärgert

Von Henning Klefisch
Hat mit seiner Vergangenheit abgeschlossen, die Medien sollen das auch tun: Christoph Daum
© Getty

Christoph Daum ist ein Trainer, der polarisiert - und nun auch verbal poltert, denn seine Kokaingeschichte, die schon mehr als ein Jahrzehnt zurückliegt, bewegt ihn immer noch gewaltig. Beim Bezahlsender "Sky" wehrte sich der ehemalige Bundesliga-Trainer über die neu aufkommende Diskussion um seine Drogen-Vergangenheit.

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Das Jahr 2000 war definitiv der Wendepunkt in der Trainerkarriere des Christoph Daum, der im Oktober des Jahres 2000 Bundestrainer werden sollte. Sein Drogengeständniss veränderte seine Laufbahn jedoch schlagartig und er musste Leverkusen verlassen. Was folgte, waren Tätigkeiten in der Türkei, Österreich, in Köln, Frankfurt und zuletzt beim FC Brügge, wo er im Mai diesen Jahres aufgehört hatte.

Neben seinem einstigen Förderer und Freund Reiner Calmund war der 58-Jährige am Sonntagabend zu Gast beim Fußballtalk von "Sky" und wählte klare Worte bezüglich der Themenwahl dieser Diskussion. So sagte er: "Ich finde die Diskussion absolut beschissen hier. Hätte ich das gewusst, als ich vorher hier reingekommen bin, wäre ich auch nicht gekommen. Ich kann das nicht ausradieren. Ich habe auch oft gesagt, ich gehe nicht mehr in irgendeine Sendung, wo das Thema thematisiert wird."

Kritik an den Medien

Er versucht in deutlichen Worten an die Moral zu appellieren und prangert die falschen Versprechungen an, die durch die Medienwelt getätigt werden: "Ihr erzählt immer wieder: Jeder kann mal einen Fehler machen, keiner ist fehlerfrei, jeder hat eine zweite Chance verdient. Dann wird wieder gesagt: Da läuft dir doch ein Schauer über den Rücken, wenn man die Bilder sieht."

Und erklärt, dass er seine Fehler bereut: "Ich habe versucht, Vertrauen zurückzugewinnen in unheimlich vielen Vereinen. Ich kann nicht immer wieder auf diese Dinge von 2000 eingehen. Ich kann die Dinge nicht ungeschehen machen. Ich habe mich entschuldigt und habe wieder angefangen, Vertrauen aufzubauen."

Letztlich war es sein Freund Calmund, der durch seinen gewohnt langatmigen Dialog dieses höchst sensible Thema angesprochen hat. So sagte der einstige "XXL-Manager" aus Leverkusen: "Es war eine schlimme Zeit, Daum hätte uns informieren müssen. Auch meine Frau hat gelitten. Heute hingegen ist alles wieder gut und die Krise ist überstanden."

Das Verhältnis des einstigen Erfolgsduos aus Leverkusen ist freundschaftlich, wie Daum bestätigen kann: "Wir haben immer ein sehr freundschaftliches Verhältnis gehabt. Haben dieses dann kurz ausgesetzt, um es später fortzusetzen. Das wird auch lebenslänglich so bleiben. Wir haben uns ausgesprochen."

Christoph Daum im Steckbrief

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