Kaum Chancen auf Mediationsverfahren

SID
Die Fehde zwischen Manfred Amerell und dem DFB scheint kein Ende zu nehmen
© Getty

Die Aussichten auf ein Mediationsverfahren im Fall Amerell sind Richtung Nullpunkt gesunken.

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Die Aussichten auf ein Mediationsverfahren im Fall Amerell sind Richtung Nullpunkt gesunken. Nachdem der Deutsche Fußball-Bund (DFB) in Sachen Konfliktlösung zwischen dem früheren Schiedsrichter-Sprecher Manfred Amerell, dem Verband und Michael Kempter offenbar nicht mehr in die Offensive gehen möchte, wollte sich die Amerell-Seite nicht zur weiteren Vorgehensweise äußern.

Amerell machte aber erneut deutlich, dass sein Rachefeldzug noch nicht zu Ende ist. Er schließe nicht aus, "dass noch mehr Dinge öffentlich werden. Ich habe noch vier, fünf Sachen bereit", sagte Amerell in der "Frankfurter Allgemeinen Zeitung". Den DFB will der Augsburger nicht aus der Verantwortung nehmen.

DFB erklärt Mediationsverfahren für beendet

Amerell: "Ich will, dass die Dinge endlich vollständig aufgearbeitet werden, ich hatte beim DFB dazu noch keine Gelegenheit." Am 7. Dezember kommt es vor dem Oberlandesgericht in Stuttgart zum Berufungsverfahren zwischen Amerell und Kempter.

Bereits am Dienstag hatte der DFB das Mediationsverfahren mit Amerell offiziell für beendet erklärt, nachdem der einstige Refereebeobachter einen Tag zuvor seine Teilnahme an dem Verfahren unter der Leitung von Professor Wolfgang Huber zurückgezogen hatte.

Danach hatte Amerell dem Verband ein neues Angebot mit Rechtsanwalt Michael Plassmann als Mediator unterbreitet. Der DFB reagierte aber ablehnend. "Das ist jetzt nicht mehr unsere Sache. Wenn Amerell nun doch eine Mediation wünscht, soll er sich an Christoph Schickhardt, Kempters Anwalt, wenden", erklärte Zwanziger der "Rhein-Zeitung".

Zeit für Untersuchungen

Zu den von Amerell ins Rollen gebrachten Ermittlungen gegen 70 Schiedsrichter wegen des Verdachts der Steuerhinterziehung meinte Zwanziger: "Zum Glück liegt ein ligafreies Wochenende vor uns, das gibt uns etwas mehr Zeit, denn Zeit benötigen diese Untersuchungen."

Beim DFB sorgt das Vorgehen Amerells nur noch für Kopfschütteln. "Es geht hier doch ganz offensichtlich nur um Effekthascherei. Zuerst hat Amerell das Mediationsangebot als PR-Gag bezeichnet, dann per Presseerklärung seine Teilnahme ankündigen lassen, kurz darauf wieder intern zurückgezogen und zwei Tage später plötzlich öffentlich ein erst am selben Tag stattgefundenes Treffen zwischen dem DFB-Präsidenten und dem Vize Reiner Koch als Grund für seinen Rückzug genannt", sagte DFB-Mediendirektor Ralf Köttker.

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