Transparency International kritisiert Beckenbauer

SID
Sepp Blatter (l.) und Franz Beckenbauer ernten heftige Kritik von Transparency International
© Getty

Die Anti-Korruptions-Organisation Transparency International hat Fußball-Ikone Franz Beckenbauer scharf kritisiert und FIFA-Präsident Joseph S. Blatter als "lächerlich" bezeichnet.

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Die Anti-Korruptions-Organisation Transparency International hat die deutsche Fußball-Ikone Franz Beckenbauer scharf kritisiert und den Weltverbandspräsidenten Joseph S. Blatter als "lächerlich" bezeichnet.

Beckenbauer habe am geplanten Runden Tisch des DFB nichts zu suchen. "Er hat vier Jahre in der FIFA den Mund nicht aufbekommen, da habe ich jetzt Zweifel", sagte Sylvia Schenk, Vorstandsmitglied bei Transparency International, "Spiegel online".

Beckenbauer über Jahre Mitglied im Führungszirkel der FIFA

Beckenbauer habe "die Situation mit zu verantworten. Wer vier Jahre in einem Exekutivkomitee sitzt und da passiert so ein Chaos, kann jetzt nicht nur sagen: Blatter ist schuld, ich kann nichts dafür."

Beckenbauer sei eine Führungskraft der FIFA gewesen, "daher bin ich skeptisch, ob von ihm große Impulse kämen". Auch Günther Hirsch, ehemaliges Mitglied der FIFA-Ethikkommission, habe sich "eher blamiert".

Runder Tisch geplant

DFB-Präsident Theo Zwanziger will bei einem Runden Tisch am 21. Juni mit Experten, Vertretern des Verbandes und der DFL diskutieren, wie man die FIFA überzeugen kann, die doppelte WM-Vergabe an Russland (2018) und Katar (2022) zu überprüfen. Bei der Vergabe der Endrunden sollen Bestechungsgelder geflossen sein.

Dass Zwanziger den Reformwillen des FIFA-Präsidenten Blatter gelobt hat, ist Schenk ebenfalls sauer aufgestoßen. "Wenn Blatter wirklich super Vorschläge gemacht hätte, könnte ich das ja noch verstehen. Aber alles, was Blatter da geäußert hat, war in meinen Augen Alibi oder sogar lächerlich", sagte sie. Es sei eine Chance vertan worden.

Placido Domingo im Lösungskomitee der FIFA

Startenor Placido Domingo, Teil des neuen Lösungskomitees der FIFA, könne "uns sicher etwas vorsingen", sagte Schenk.

"Aber was qualifiziert ihn dazu, das zu machen, was jetzt an hochprofessioneller Arbeit bei der FIFA nötig ist?"

Auch Johan Cruyff und Pele hätten sich auf diesem Feld nie betätigt.

Schenk fordert eine absolut unabhängige Expertenkommission. "Bitte nicht Placido Domingo, sondern ehemalige hochrangige Richter, Politiker, Juristen, Professoren - einfach Personen, denen man weltweit zutraut, dass sie unabhängig entscheiden."

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