Wettpate streitet CL-Manipulation ab

SID
Die Partie zwischen Debrecen und Florenz aus dem Oktober 2009 steht im Fokus der Ermittlungen
© Getty

Im Wettskandal um manipulierte Spiele im europäischen Fußball hat Marijo C. abgestritten, auf das Champions-League-Match zwischen Debrecen und Florenz Einfluss genommen zu haben.

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Der mutmaßliche Wettpate Marijo C. hat abgestritten, das in der Anklageschrift erwähnte Champions-League-Spiel verschoben zu haben. "Mein Mandant ist der Ansicht, dass das Spiel zwischen Debrecen und Florenz nicht manipuliert war.

Seiner Ansicht nach ist da keine Manipulation zustande gekommen", sagte der Anwalt von Marijo C., Alexander Hornung am Montag. Ob es den Versuch gegeben hat, ließ er offen.

Partie aus dem Oktober 2009

Vom größten Wettskandal in der Geschichte des europäischen Fußballs ist angeblich das Duell zwischen dem ungarischen Vertreter VSC Debrecen und dem italienischen Traditionsverein AC Florenz am 20. Oktober 2009 betroffen. Das Spiel endete 3:4, sechs Tore fielen in der ersten Halbzeit.

Den mutmaßlichen Drahtziehern Ante S., bereits eine Schlüsselfigur im Skandal um den Schiedsrichter Robert Hoyzer, und Marijo C. wird vorgeworfen, 3,5 Millionen Euro auf 47 manipulierte Spiele gesetzt zu haben.

Aus der rund 300 Seiten starken Anklageschrift geht hervor, dass Zweitliga-Begegnungen des VfL Osnabrück, zwei Europa-League-Spiele und wichtige Begegnungen im Ausland verschoben worden sein sollen.

Haftstrafen drohen

Ante S. und Marijo C. werden von der Bochumer Staatsanwaltschaft zur "Champions League" der Wettpaten gezählt. Dem Duo drohen Haftstrafen wegen banden- und gewerbsmäßigen Betrugs. Im Zeugenstand haben Ante S. und Marijo C. umfassende Geständnisse abgelegt.

Die beiden mutmaßlichen Köpfe der Wettmafia sitzen seit 14 Monaten in Untersuchungshaft. Sie sollen mit ihren Machenschaften 2,8 Millionen Euro Wettgewinne kassiert haben.

CL-Match unter Manipulationsverdacht