Keine Ruhe für die FIFA

SID
Der Vertrag mit Zen-Ruffinen und der FIFA wurde zum 4. Juli 2002 aufgelöst
© Getty

In der Bestechungsaffäre um die WM-Vergabe für 2018 und 2022 kommt der Fußball-Weltverband FIFA nicht zur Ruhe. Der ehemalige Generalsekretär Michel Zen-Ruffinen hat FIFA-Mitgliedern genannt, die möglicherweise bestechlich seien.

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In der Bestechungsaffäre um die WM-Vergabe für 2018 und 2022 kommt der Fußball-Weltverband FIFA nicht zur Ruhe. Der ehemalige Generalsekretär Michel Zen-Ruffinen hat bei einer Undercover-Recherche der englischen Zeitung "Sunday Times" Namen von FIFA-Mitgliedern genannt, die möglicherweise bestechlich seien.

Zen-Ruffinen erklärte gegenüber Undercover-Reportern, welche Mitglieder mit Geld zu ködern seien und welche man eher mit Frauen bestechen könne. Die Zeitung hatte seine pikanten Aussagen während eines Essens in Genf mitgeschnitten.

Geld und Frauen als Lockmittel

"X ist ein netter Kerl, aber X ist Geld", sagte Zen-Ruffinen und fügte über ein weiteres Mitglied an: "X, es ist Geld, wir können in eine Stadt fahren und auf einer Terrasse mit ihm sprechen. Kein Problem." Über eine dritte Person sagte Zen-Ruffinen: "Er ist der Kerl, den sie mit Frauen locken können, nicht mit Geld."

Erst in der vergangenen Woche hatte die FIFA in der Bestechungsaffäre um die WM-Vergabe 2018 und 2022 die Exekutivmitglieder Amos Adamu aus Nigeria und Reynald Temarii aus Tahiti suspendiert. Den beiden Funktionären wird vorgeworfen, dass sie ihre Stimmen für die Vergabe feilgeboten haben. Auch da hatte die "Sunday Times" ein Video mit belastendem Material veröffentlicht.

Vergabe am 2. Dezember

Bis Mitte November, und damit noch vor dem WM-Vergabeverfahren am 2. Dezember, will die Kommission die Untersuchung abgeschlossen und endgültige Entscheidungen getroffen haben. Die Suspendierung gilt bis zu 30 Tage lang und kann unter Umständen um weitere 20 Tage verlängert werden.

Neben Temarii und Adamu suspendierte die FIFA vier weitere Funktionäre, die ebenfalls in die Korruptionsaffäre um die Vergabe der Endrunden 2018 und 2022 verstrickt sein sollen. Dabei handelt es sich um die ehemaligen Exekutivmitglieder Slim Aloulou (Tunesien), Amadou Diakite (Mali), Ahongalu Fusimalohi (Tonga) und Ismael Bhamjee (Botswana).

Die FIFA hatte sich 2002 nach einem Zerwürfnis mit Präsident Joseph S. Blatter von Michel Zen-Ruffinen getrennt.

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