Van Gaal: "Spielen viel besser als letztes Jahr"

SID
Louis van Gaal, der den FCB seit 2009 trainiert, hatte sich den Saisonstart anders erhofft
© Getty

Die Bayern stehen vor dem Spiel in Hoffenheim nach dem schlechtesten Saisonstart seit 33 Jahren unter Druck. Trainer Louis van Gaal will seiner Mannschaft aber keine Vorwürfe machen.

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Nach dem schlechtesten Saisonstart seit 33 Jahren wartet auf Bayern München eine Woche der Wahrheit - doch Trainer Louis van Gaal gab vor den Bundesligaspielen gegen das aktuelle Spitzenduo Hoffenheim und Mainz sowie der Champions-League-Partie in Basel nur die üblichen Durchhalteparolen aus.

Obwohl der Druck auf den deutschen Meister in der Liga bereits nach vier Spieltagen sehr groß ist, will der Niederländer auch weiterhin von einem Fehlstart oder gar einer Krise seines angeschlagenen Starensembles nichts wissen.

"Ich mache niemandem Vorwürfe. Ich habe die Situation analysiert und kann nicht sagen, dass wir schlecht spielen. Wir spielen viel besser als letztes Jahr", sagte van Gaal vor der Begegnung am Dienstag (19.45 Uhr im LIVE-TICKER) bei 1899 Hoffenheim und fügte an: "Ich mache alles, die Spieler machen alles, und sie wollen alle. Wenn sie nicht wollen, dann bin ich ein sehr harter van Gaal."

Bei fünf Zählern Rückstand auf den Tabellenzweiten Hoffenheim und sieben auf Mainz 05 ist der FC Bayern schon zum Siegen verdammt. Während Philipp Lahm deshalb betonte, "dass es wichtig ist, dass wir in Hoffenheim gewinnen", hielt sich van Gaal mit Forderungen zurück: "Vielleicht stehen wir am Ende dieser Woche mit Mainz und Hoffenheim wieder zusammen. Das kann auch passieren."

"Das ist eine Kopfsache"

Selbst auf die Frage, ob er an sechs Punkte aus den beiden Spielen glaube, blieb er ein klare Antwort schuldig: "Es ist nicht wichtig, was ich glaube und was gesagt wird. Es ist wichtig, dass wir alle damit beschäftigt sind, dass wir sechs Punkte holen."

Van Gaal will keinen zusätzlichen Druck aufbauen. "Das ist eine Kopfsache. Die Spieler wissen, was passiert, wenn wir so wenig Punkte holen. Da kommt Druck von außen, von den Medien, vom Vorstand. Das ist logisch, wir sind eine Spitzenmannschaft und müssen oben stehen."

Im Moment stehen die Bayern auf Platz neun. Aber das interessiere ihn nicht, behauptete der Bayern-Coach am Montag: "Die Saison dauert noch lange. Im März, April, Mai ist es wichtig, da müssen wir dabei sein."

In Hoffenheim hofft er darauf, dass die Mannschaft von Trainer Ralf Rangnick seinen Bayern den Gefallen tut und selbst einmal die Initiative ergreift. "Hoffenheim will auch Fußball spielen. Bisher war das leider nicht der Fall. Rangnick ist ein Trainer, der eine Ausnahme ist", meinte van Gaal.

Bayern mit schlechtestem Angriff der Liga

Im bisherigen Saisonverlauf trafen die Münchner fast ausschließlich auf sehr defensiv eingestellte Gegner - und hatten damit ihre liebe Müh und Not. Mit nur zwei Treffern stellen die Bayern derzeit den schlechtesten Angriff der Liga, auch zwei 0:0 zu Hause in Folge haben schon historische Dimensionen.

Van Gaal erwartet deshalb "Positionsspiel in hohem Tempo. Aber das dauert. 13 Spieler kommen von der Weltmeisterschaft. Aber das habe ich schon vorher gewusst." Zudem fehle das Glück.

Es gebe eben "viele Fakten", die einen Aufschwung derzeit behinderten, führte er weiter aus.

Trotz der prekären Situation hielt der Niederländer bisher stur an seinem Personal fest. Er nennt dies "Harmonie-Modell". Konkurrenz mache die Spieler nicht besser.

Deshalb nahm er bisher lediglich im Sturm immer wieder einmal die eine oder andere kleine Änderung vor.

Schmerzlich vermisst wird beim FC Bayern aber weiterhin der verletzte Mittelfeldstar Arjen Robben.

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