DFB ehrt Fan-Initiative

SID
Julius Hirsch hat als jüdischer Spieler den Fußball in Deutschland bis 1933 geprägt
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Der DFB hat die Fan-Initiative "Löwenfans gegen Rechts" mit dem Julius-Hirsch-Preis 2009 ausgezeichnet. Der zweite und dritte Rang geht an Fans von Jena und Hannover.

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Der Deutsche Fußball-Bund (DFB) verleiht den Julius-Hirsch-Preis 2009 an drei von der Fanszene getragene Initiativen aus München, Jena und Hannover, die sich nachhaltig gegen Diskriminierung und Fremdenfeindlichkeit eingesetzt haben. Den erstmals vergebenen Ehrenpreis erhält Giovanni di Lorenzo, Chefredakteur der Wochenzeitung "Die Zeit".

Diese Entscheidung fällte die Jury auf einer Sitzung im Jüdischen Zentrum in München. Die Preisverleihung findet am 9. September 2009 im Vorfeld des WM-Qualifikationsspiels der deutschen Nationalelf gegen Aserbaidschan in Hannover statt.

Preisgeld in Höhe von 10.000 Euro

Träger des Julius-Hirsch-Preises 2009 ist die Initiative "Löwenfans gegen Rechts". Die seit mehr als 15 Jahren aktive Initiative von Fans und Anhängern von Zweitligist 1860 München erhält ein Preisgeld in Höhe von 10.000 Euro.

Die Gruppe engagiert sich im Stadion, im Internet und ihrem Magazin "Löwenmut" gegen Diskriminierung, Ausgrenzung, Fremdenfeindlichkeit, Antisemitismus, Sexismus und Homophobie rund um den Fußball. Mit ihren kreativen Aktionen hat sie sich dabei in den zurückliegenden Jahren einen bundesweiten Ruf in der Fanszene erarbeitet.

Den zweiten Platz vergab die Jury an den in Jena beheimateten Verein "Hintertorperspektive", der von Anhängern von Carl Zeiss Jena gegründet wurde. Das Fanprojekt Hannover wurde auf den dritten Platz gewählt. Die Initiativen aus Jena und Hannover erhalten ein Preisgeld von 6000 bzw. 4000 Euro für ihre antirassistische Arbeit.

Preis wird seit 2005 verliehen

Der Preis in Erinnerung an den in Auschwitz ermordeten jüdischen Fußball-Nationalspieler Julius Hirsch (1892 bis 1943) war vom DFB im Jahr 2005 als eine Konsequenz aus der wissenschaftlichen Aufarbeitung der Rolle des Verbandes in der NS-Zeit gestiftet worden. Er zeichnet den Einsatz für Toleranz und Menschenwürde, gegen Extremismus, Fremdenfeindlichkeit und Antisemitismus aus.

Der Jury gehören neben dem ehemaligen Bundesinnenminister Otto Schily, DFB-Präsident Theo Zwanziger und Thomas Bach, Präsident des Deutschen Olympischen Sportbundes (DOSB), auch Charlotte Knobloch, Präsidentin des Zentralrats der Juden in Deutschland, Maria Böhmer, Ausländerbeauftragte der Bundesregierung, sowie Vertreter der Kirchen und der Familie Hirsch an.

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