Turbine Potsdam sichert sich die Meisterschaft

SID
Turbine Potsdam sichert sich am letzten Spielt den Meistertitel
© Getty

Durch einen abschließenden 3:0-Sieg gegen den VfL Wolfsburg ist Turbine Potsdam deutscher Frauen-Meister geworden. Konkurrent Bayern München fehlte am Ende ein Treffer zum Titel.

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Nach dem Happy End im Herzschlagfinale brachen bei Turbine Potsdam alle Dämme: Die Spielerinnen fielen sich nach dem Nerven-Krimi und der Zitterpartie in die Arme und selbst der sonst eher knorrige Trainer Bernd Schröder ließ seinem Jubel freien Lauf.

Potsdam reichte ein 3:0 (1:0) gegen den VfL Wolfsburg, um den Ein-Tor-Vorsprung gegen die punktgleiche Mannschaft von Bayern München (3:0 beim Tabellenletzten TSV Crailsheim) zu behaupten und den 1. FFC Frankfurt zu entthronen.

Der dritte Titel seit der Wende

Für die "Torbienen", die am vergangenen Wochenende noch mit 0:7 im DFB-Pokalfinale gegen den FCR Duisburg verloren hatten, war es der neunte Coup. Zuvor hatte Potsdam sechs Triumphe in der DDR und zwei Erfolge nach der Wiedervereinigung (2004 und 2006) gefeiert.

Einer der ersten Gratulanten war DFB-Präsident Theo Zwanziger. "Der Titelgewinn ist auch eine große Bestätigung für die Arbeit im Verein, der sich nach dem Abschied von vielen wichtigen Spielerinnen in den vergangenen Jahren dank guter Nachwuchsarbeit wieder an die Spitze im deutschen Frauenfußball gespielt und geschossen hat", sagte der Boss des Deutschen Fußball-Bundes: "Darüber hinaus freue ich mich, dass der letzte Bundesliga-Spieltag das i-Tüpfelchen einer attraktiven und spannenden Saison war."

Mit der knappsten möglichen Entscheidung haben die "Torbienen" den FC Bayern im Fernduell auf Rang zwei verwiesen und sich beim Showdown der Frauen-Bundesliga zum deutschen Meister gekürt.

"Die Anspannung war am Ende kaum noch zu ertragen. Eigentlich war unser Ziel mit dieser jungen Mannschaft erst der Titel 2011. Nun haben wir allen Grund zum Feiern", sagte der vom Thriller sichtlich gezeichnete Schröder.

Wartezeit war "der Horror

Dabei musste Potsdam nach dem Schlusspfiff noch über fünf Minuten bangen bis die Partie der Bayern beim Absteiger Crailsheim beendet war. "Das war der Horror. Jetzt sind wir einfach nur glücklich", äußerte Mannschaftsführerin Jennifer Zietz, die die neue Meisterschale entgegennahm.

Vor über 2000 Zuschauern im Karl-Liebknecht-Stadion hatte Zietz (45.) die Gastgeber per Foulelfmeter in Führung geschossen. Tabea Kemme (56.) und Nationalstürmerin Anja Mittag (62.) sorgten für den 3:0-Endstand.

Der reichte Turbine, weil auch die Bayern in Crailsheim nicht über ein 3:0 (0:0) hinauskamen. Nach Treffern von Bianca Rech (48.), Nina Aigner (52.) und Nicole Banecki (75.) fehlte den Münchnerinnen am Ende ein Tor zum zweiten Titel nach 1976. Immerhin sicherten sich die Bayern durch Platz zwei die Teilnahme an der neuen Champions League.

Die Duisburgerinnen, die bei Patzern der Rivalen ebenfalls noch Chancen auf die Meisterschaft und das Triple gehabt hätten, blieben nach dem 5:0 (0:0) gegen den SC Freiburg auf Rang drei. Als UEFA-Cup-Sieger ist Duisburg in der kommenden Saison aber auch für die Champions League qualifiziert.

Herzschlagfinale in der Frauen-Bundesliga