Keine UEFA-Anfrage wegen EURO 2012

SID
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Frankfurt/Main - Der Deutsche Fußball-Bund (DFB) hat Spekulationen um ein neues "Sommermärchen" bei der Europameisterschaft 2012 vorerst eine Absage erteilt.

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DFB-Generalsekretär Wolfgang Niersbach dementierte einen Bericht der englischen Zeitung "Daily Telegraph", wonach die Europäische Fußball-Union (UEFA) Deutschland anstelle der Ukraine als Mit-Gastgeber neben Polen für die EM in vier Jahren ins Boot holen möchte.

"Es gibt in dieser Frage keinerlei Kontakt zur UEFA und auch keine offizielle Anfrage. Das UEFA-Exekutivkomitee berät über die EURO 2012 Ende September in Bordeaux", sagte Niersbach.

Wegen der Verzögerungen der Vorbereitungen in der Ukraine schließt UEFA-Präsident Michel Platini eine Neuvergabe der EM nicht mehr aus. "Die Vorbereitungen sind nicht so, wie wir gedacht haben", hatte Platini Anfang Juli bei einer Inspektionsreise Tacheles geredet und angekündigt: "Wenn es in Kiew und Warschau keine Stadien gibt, findet die EM dort nicht statt."

"Anstrengungen verdoppeln"

Während Polen voll im Plan liegt, sorgen die politische Lage, die Verzögerungen beim Stadionbau und die mangelhafte Verkehrsinfrastruktur in der Ukraine für Bedenken des Franzosen.

Im Bericht des "Telegraph" wurden Berlin und Leipzig wegen der geografischen Nähe zu Polen als Ersatz-Spielstätten genannt. Beide Städte verfügen seit der WM 2006 über moderne Stadien und die nötige Infrastruktur.

UEFA-Sprecher William Gaillard wies solche Spekulationen allerdings zurück. "Wir haben die Ukraine lediglich aufgefordert, ihre Anstrengungen zu verdoppeln", erklärte Gaillard.

Präsident fordert Generalplan

DFB-Präsident Theo Zwanziger wollte sich nicht zu den angeblichen Geheimplänen äußern. "Wir beteiligen uns nicht an Sandkastenspielen und Spekulationen zum Thema EM 2012. Sollte es Schwierigkeiten geben, wird UEFA-Präsident Platini Vorschläge machen", sagte Zwanziger der "Bild"-Zeitung.

Dass es in der Ukraine Schwierigkeiten gibt, ist unbestritten. Präsident Viktor Juschtschenko hat inzwischen einen Ukas erlassen, um die Regierung zum schnellen Handeln bei der EM-Vorbereitung zu drängen.

Darin wies er den Ministerrat in dem politisch instabilen Land an, bis zum 1. August einen Generalplan vorzulegen. Die Ukraine stehe bei der UEFA im Wort. Als Alternative wird seit geraumer Zeit auch die Vergabe an zwei andere Länder gehandelt. Favoriten wären Spanien und Italien, das bei der ursprünglichen Vergabe überraschend gescheitert war.