Finke vor Rückkehr ins Trainergeschäft

SID
Fußball, Volker Finke, Georgien
© Getty

Tiflis - Nach einem Jahr Abstinenz von König Fußball steht Volker Finke vor der Rückkehr auf die Trainerbank.

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Der 60 Jahre alte Coach hat in Tiflis mit der Spitze der Georgischen Fußball-Föderation (GFF) über eine Zusammenarbeit verhandelt und gilt nach der Absage des Brasilianers Zico als aussichtsreicher Anwärter auf die Nachfolge von Klaus Toppmöller.

"Dass ich hier bin, zeigt, dass ich sehr interessiert bin", sagte Finke nach dem dritten Treffen mit der Verbandsspitze. Allerdings sind auch der bisherige Chelsea- Coach Avram Grant sowie Hector Cuper und Petar Segrt noch im Rennen.

Mehrere Interessenten

"Bisher haben wir nur in Deutschland verhandelt. Jetzt wollte ich selbst einmal nach Georgien kommen und sehen, wo und unter welchen Umständen man hier arbeiten kann", betonte Finke.

Am Freitag hatte der langjährige Coach des SC Freiburg in der "taz" gesagt, er werde wohl ein Nationalteam übernehmen, um es zur WM 2010 nach Südafrika zu führen.

Mehrere Länder seien interessiert, berichtete Finke, der im Sommer 2007 seinen Job beim SCF nach 16 Jahren beendet hatte. Zuletzt hatte er die EM 2008 als Experte des Schweizer Fernsehens begleitet.

Voraussetzungen müssen stimmen

Der Studienrat kann sich gut vorstellen, den Job zu übernehmen - sofern die Voraussetzungen stimmen. "Ich brauche volle Rückendeckung von allen. Nur so kann ich erfolgreich arbeiten", betonte Finke, der ein Kenner des georgischen Fußballs ist.

Beim SCF trainierte er die georgischen Profis Levan Kobiashwili (heute Schalke 04), Alexander Iashwili (Karlsruher SC), Levan Tskitishwili (zurzeit wieder in Georgien) und Otar Khisaneishwili (FC Augsburg).

Uneinigkeit in Georgien

Das Echo aus dem georgischen Verband hört sich allerdings recht unterschiedlich an. Vizepräsident Gogi Kavtaradze sagte über den "sehr guten Trainer" aus Deutschland: "Am 15. Juli senden wir ihm eine Vertragskopie mit allen Details. Dann kann er entscheiden."

Verbandschef Nodar Akhaltatsi sieht die Ausgangslage dagegen offen: "Wir sollten nicht vergessen, dass wir auch Kontakt mit Grant haben."

Fanbonus für Finke

Und auch Petar Segrt, seit Toppmöllers Demission vor drei Monaten als Interims- und zugleich U 21-Coach für die Georgier tätig, bleibe "ein realistischer Kandidat", meinte Akhaltatsi.

Für Finke spricht indes, dass er bei den georgischen Fans hoch im Kurs steht, weil er in Freiburg Kobiashwili & Co. stets gefördert hat.