1. FFC Frankfurt zum siebten Mal deutscher Meister

SID
Fußball, FFC Frankfurt
© DPA

Frankfurt/Main - Als der siebte Meistertitel seit 1999 und das zweite Triple nach 2002 perfekt waren, tanzten die Frauen des 1. FFC Frankfurt ausgelassen über den Rasen und schmetterten aus voller Kehle den Hit "We are the champions".

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Mit einem 5:1 (4:1)-Sieg am letzten Bundesliga-Spieltag gegen die SG Essen-Schönebeck verteidigte das Topteam aus Hessen seinen Titel und krönte nach dem Gewinn des DFB-Pokals und UEFA-Cups die erfolgreiche Saison.

"Toll, dass wir es geschafft haben. Besser kann eine Saison nicht laufen", sagte Weltmeisterin Birgit Prinz, die am Abend mit ihren Teamkolleginnen im Frankfurter Römer empfangen wurde.

Abschied mit Wehmut 

"Ich bin unheimlich stolz auf die Mädels, weil uns das keiner zugetraut hatte. Das Triple war ein sehr hohes Ziel, zumal wir im Saisonverlauf große Verletzungsprobleme hatten", sagte der nach vier Jahren scheidende Trainer Hans-Jürgen Tritschoks. "Natürlich ist ein bisschen Wehmut dabei, aber einen schöneren Abschied kann es nicht geben", sagte Tritschoks, dessen Nachfolge noch offen ist.

Mit 54 Punkten verwies Frankfurt den FCR Duisburg (53), der bei Bayern München mit 2:0 gewann, knapp auf Rang zwei. Zweiter Absteiger neben Wattenscheid 09 ist Pokalfinalist 1. FC Saarbrücken, der im Abstiegs-Endspiel beim punktgleichen Hamburger SV (18) nicht über ein 1:1 hinaus kam und wegen der um zwei Tore schlechteren Tordifferenz den Gang in die 2. Liga antreten muss.

Doppelpack von Prinz 

Ausgelassene Freude herrschte in Frankfurt. Vor der Bundesligasaison-Rekordkulisse von 4520 Zuschauern spielte der 1. FFC seine individuelle Klasse aus und konnte am Ende verdient den Meisterpokal in Empfang nehmen. Durch einen Doppelpack von Prinz (9./24.) gingen die Gastgeberinnen schnell in Führung.

Kerstin Garefrekes (25.) und Sandra Smisek (29.), die ihren Vertrag am Samstag um ein Jahr bis 2009 verlängert hatte, erhöhten noch vor der Pause. Das Gegentor von Stefanie Weichelt (31.) blieb nur ein Schönheitsfehler.

Rottenberg eine Kämpfernatur 

Nach dem Wechsel besorgte Rekordnationalspielerin Prinz per Foulelfmeter (67.) mit ihrem dritten Treffer den Endstand. Conny Pohlers war zuvor im Strafraum gefoult worden.

Vor dem Anpfiff waren neben Trainer Tritschoks die Nationalspielerinnen Renate Lingor und Nia Künzer sowie Louise Hansen, die ihre Laufbahn beenden, feierlich verabschiedet worden.

Offen ist die sportliche Zukunft von Torfrau Silke Rottenberg, die sich wegen eines Sehnenrisses im Zeh einer Operation unterziehen muss. "Ich werde fünf Monate ausfallen. Ich bin zwar eine Kämpfernatur, aber ob ich es schaffe, mich mit 37 Jahren noch einmal heranzukämpfen, weiß ich nicht", sagte die vor wenigen Wochen aus der Nationalmannschaft zurückgetretene Rottenberg.