FIFA hebt Höhenlimit wieder auf

SID
fußball, blatter, wm 2010, hoehenlimit
© Getty

Sydney - Die FIFA hat auf anhaltende Proteste aus Südamerika reagiert und das sogenannte Höhenlimit für internationale Spiele wieder aufgehoben.

Anzeige
Cookie-Einstellungen

Weltverbandspräsident Joseph Blatter gab bekannt, dass das FIFA-Exekutivkomitee bei seiner Sitzung in Sydney die umstrittene Regelung vorerst abgeschafft habe.

Demnach können Länderspiele nun wieder in einer Höhe über 2750 Meter stattfinden, auch ohne eine vorherige Akklimatisierungszeit für die Gästespieler.

Kritik aus Bolivien und Ecuador

Blatter schlug vor, das Höhenlimit durch ein Maßnahmenpaket zu ersetzen, das "Fußballspiele unter extremen Bedingungen" regeln soll. Darin sollten Einflussfaktoren wie Hitze, Luftfeuchtigkeit und auch Umweltverschmutzung berücksichtigt werden.

Nach Einführung der Höhen-Regelung hatte es massive Kritik aus Südamerika und insbesondere aus Bolivien und Ecuador gegeben. Deren Hauptstädte La Paz (3600 Höhenmeter) und Quito (2830) wären für Länderspiele nicht mehr in Frage gekommen.

WM-Quali-Spiele auch in Südamerika

In die Diskussion hatte sich auch immer wieder Boliviens Präsident Evo Morales eingeschaltet, zuletzt mit einem harschen Brief an Blatter, in dem er von "Fußball-Apartheid" geschrieben hatte.

Blatter räumte nun ein, dass sich das Höhenlimit nur auf Empfehlung der medizinischen Kommission der FIFA berufen, andere Aspekte aber nicht berücksichtigt hätte. "Lassen sie uns die Diskussion neu beginnen", sagte er.

Qualifikationsspiele für die WM 2010 können nun wieder ohne Einschränkung auf dem südamerikanischen Kontinent ausgetragen werden.

Blatters "6+5"-Pläne finden Unterstützung

Wie erwartet erhielt Blatter auch Rückendeckung für seine "6+5"-Pläne. Dem Kongress soll eine Annahme des Blatter-Vorschlags empfohlen werden. Nach der Idee des Schweizers müssen Europas Vereine vom Jahr 2010 an mindestens vier heimische Profis einsetzen. Diese Quote soll bis 2012 dann auf ein Minimum von sechs Akteuren steigen.

Damit will Blatter die nationalen Talente fördern. Die Regel gilt wegen der Gesetzgebung der Europäischen Union als rechtlich umstritten. Zuletzt hatte UEFA-Präsident Michel Platini die Quotierung als "völlig illegal" bezeichnet, Blatter aber dennoch Unterstützung versprochen, da die Idee wichtige Ziele verfolge.