FIFA-Ausländerklausel in der Kritik

SID

Berlin - Der CDU-Europaabgeordnete Elmar Brok hat den Beschluss des Weltfußball-Verbandes FIFA zur Ausländer-Beschränkung in Vereinen als rechtswidrig kritisiert.

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Brok sieht keinerlei Chancen, die sogenannte 6+5-Regel auch in der EU umzusetzen. "Hier gibt es keinen rechtlichen Spielraum, weil es Primärrecht ist", sagte Brok der "dpa". Es gebe auch klare Urteile des Europäischen Gerichtshofes in anderen Berufssportarten.

Diskriminierung von Arbeitskräften

Der umstrittene FIFA-Beschluss sieht vor, dass stufenweise mehr einheimische als ausländische Spieler in den Anfangsformationen stehen müssen.

In der Saison 2012/13 soll die 6+5-Regel dann mit sechs einheimischen Spielern vollständig umgesetzt werden.

Die EU lehnt den Plan als Diskriminierung von Arbeitskräften ab. FIFA- Präsident Joseph Blatter will am 5. Juni in Brüssel Möglichkeiten zur Umsetzung der Regelung und Gesetzesänderungen in der Europäischen Union ausloten.

Es regiert EU-Recht

Brok sagte: "Ich glaube, der Schweizer Blatter hat nach wie vor nicht verstanden, was die Europäische Union ist."

Die EU-Länder könnten nicht als Ausland eingestuft werden: "Das ist Inland", sagte er. Innerhalb der EU gebe es volle Freizügigkeit für alle Bürger.

"Jeder Bürger der Europäischen Union kann arbeiten, wo er möchte." Die freie Arbeitsplatzwahl gehöre zu den Grundprinzipien der EU. "Das ist eine Frage bestehenden EU-Rechts, das auch nicht verändert werden kann."

Auch eine Klausel mit einer anderen Relation ändere daran nichts. Blatter hatte betont, dass sich "6+5" auf den Matchbeginn beziehe. Durch Austausch sei eine 3+8-Konstellation möglich.