DFB-Frauen wollen EM-Ticket lösen

SID
Fußball, EM-Qualifikation, Frauen, Belgien, Deutschland
© Getty

Düsseldorf - Die deutschen Fußball-Weltmeisterinnen wollen in Belgien vorzeitig das Ticket zur Europameisterschaft 2009 in Finnland lösen.

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"Ganz klar: Wir wollen gewinnen und die drei Punkte einfahren", sagte Cheftrainerin Silvia Neid vor dem sechsten von acht Qualifikationsspielen in Eupen. Die Ausgangslage ist glänzend: In den bisherigen fünf Partien gab sich der EM-Titelverteidiger keine Blöße.

Fünf Siege, 22:1 Tore - mit einem weiteren Erfolg käme die Auswahl des Deutschen Fußball-Bundes (DFB) auf 18 Zähler und wäre in den noch ausstehenden Partien gegen Wales (29. Mai) und in der Schweiz (2. Oktober) nicht mehr von der Spitze der Gruppe 4 zu verdrängen. Belgien hat nach sechs Spielen als Zweiter zehn Punkte auf dem Konto.

Keine Überraschung gegen Belgien

Dass die Elf um Birgit Prinz sich von Belgien überraschen lässt, ist kaum anzunehmen. Der zweimalige Weltmeister geht als großer Favorit in die Partie.

Als Neid darauf angesprochen wird, dass das KAS-Stadion in Eupen nicht gerade die modernste Arena und Strom dort schwierig zu finden sei, konterte die 44-Jährige gelassen: "Strom brauche ich nicht. Meine Spielerinnen laufen auch ohne."

Allerdings spielt das Team nicht in Bestbesetzung. So fehlt die an der Schulter operierte Renate Lingor (1. FFC Frankfurt). "Ihr Ausfall wiegt schwer, sie ist unsere Spielmacherin, hat eine wichtige Rolle im Mittelfeld, kann dort organisieren und dirigieren", sagte Neid, die auch auf Sandra Smisek und Martina Müller verzichten muss.

Garefrekes kehrt in die DFB-Elf zurück

Dafür kehren in Kerstin Garefrekes, Linda Bresonik und Fatmire Bajramaj drei zuletzt angeschlagene Weltmeisterinnen zurück. Auch Celia Okoyino da Mbabi, die fast ein Jahr verletzt war, ist wieder eine Alternative.

Das Quartett empfahl sich durch gute Leistungen in den Vereinen. "In der Bundesliga haben sie schon wieder einen guten Eindruck hinterlassen", lobte Neid.

Nun gilt es, die Form mit Blick auf die Olympischen Spiele in Peking auf internationaler Bühne zu bestätigen. Neid verlangt vollen Einsatz und warnt vor den Belgierinnen.

Neid: "Belgien kann Fußball spielen

"Wir wissen, dass sie Fußball spielen können. Sie haben beim 2:2 gegen die Niederlande und beim 3:1 gegen die Schweiz Spielpraxis und Selbstbewusstsein gesammelt."

Die Marschroute gegen das kompakte Team ist klar: "Wir müssen den Ball schnell laufen lassen, über die Flügel kommen und die Position vor dem Tor gut besetzen."

Im deutschen Gehäuse wird nicht wie vorgesehen Silke Rottenberg, sondern WM-Heldin Nadine Angerer stehen.

Nummer 1 im Tor ein Luxusproblem

Eigentlich wäre die Frankfurterin im Wechselspiel an der Reihe gewesen. Doch Rottenberg klagt über leichte Fußprobleme. Sie soll nun gegen Wales die Chance bekommen, sich als Nummer 1 für Olympia zu empfehlen.

Für Neid ist das Duell ein Luxusproblem. "Wir haben das Glück, zwei Weltklassetorhüterinnen zu haben. Darum beneiden uns viele Nationen."