"Kleines" Finale erreicht

SID
Birgit Prinz
© DPA

Santo Antonio/Portugal - Das deutsche Nationalteam der Frauen hat eine ähnliche Blamage wie im Vorjahr vermieden und beim Algarve-Cup in Portugal das Spiel um den dritten Platz durch ein 2:0-Sieg gegen Schweden erreicht.

Anzeige
Cookie-Einstellungen

In der Neuauflage des WM-Finals von 2003 besiegten die Weltmeisterinnen die Frauen aus Schweden in Santo Antonio klar 2:0 (1:0) und treffen im "kleinen Finale" auf die USA oder Norwegen.

Vor rund 300 Zuschauern erzielten im letzten Gruppenspiel Sandra Smisek (25. Minute) und Birgit Prinz per Foulelfmeter (86.) die Tore für die deutsche Auswahl.

"Cool vor dem Tor"

Nach dem 0:1 gegen Dänemark zum Auftakt und dem 3:0 gegen Finnland schloss die DFB-Elf die Vorrunde auf dem zweiten Patz in der Gruppe A ab, weil die Däninnen im direkten Vergleich die Nase vorn hatten.

"Ich bin zufrieden mit dem schnellen Umschalten im Spiel, und unsere Abwehrreihe stand wirklich sehr gut", sagte DFB-Trainerin Silvia Neid, die Smisek für ihre Kaltschnäuzigkeit beim 1:0 lobte.

"Sie war ganz cool vor dem Tor." Smisek trauerte ein wenig dem Endspiel nach: "Wir wären gern ins Finale gekommen, aber immerhin haben wir das Spiel um Rang drei erreicht."

Neid experimentiert 

Auch gegen den Weltranglisten-Dritter aus Schweden setzte DFB-Trainerin Silvia Neid ihre Experimente fort. Gleich auf fünf Positionen veränderte sie ihr Team.

Absprachegemäß kehrte Silke Rottenberg für Nadine Angerer ins deutsche Tor zurück. Zudem rückten Annike Krahn, Babett Peter, Simone Laudehr und Sandra Smisek für Navina Omilade, Saskia Bartusiak, Lena Goeßling und Petra Wimbersky in der Startelf. Smisek und Peter waren in Portugal wegen kleinerer Blessuren noch gar nicht zum Zug gekommen.

Schrecksekunde für Rottenberg

Vor allem der Einsatz von Birgit Prinz' Frankfurter Sturmpartnerin Smisek machte sich schnell bezahlt. Die kleine Angreiferin nahm einen Steilpass von Prinz auf und lupfte den Ball in der 25. Spielminute gekonnt über die herausstürzende schwedische Torfrau Kristin Hammarström hinweg zur Führung.

Die Skandinavierinnen waren läuferisch und kämpferisch zunächst etwas stärker als die DFB-Elf, doch große Torchancen besaßen beide Teams bis zur Pause nicht mehr.

Schrecksekunde im deutschen Lager, als Rottenberg (58.) nach einem Zusammenprall mit Jessica Landström im Strafraum kurze Zeit benommen liegen blieb. Die 36-Jährige spielte zwar zunächst weiter.

Prinz macht alles klar 

Doch nachdem sie auf dem linken Auge nur noch verschwommen sehen konnte, brachte Neid eine Viertelstunde vor dem Ende die deutsche Nummer eins, Nadine Angerer.

Sie hatte ebenso wenig brenzlige Situationen zu überstehen wie zuvor Rottenberg. Im Gegenteil: Nach einem Foul von Hammarström an der eingewechselten Petra Wimbersky kurz vor Schluss verwandelte Prinz den fälligen Elfmeter und stellte den 11. Sieg im 16. Duell mit Schweden sicher.