Nur 45 Minuten Angst

SID
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© Getty

Gelsenkirchen - Der FC Bayern München hat seine erste Pflichtaufgabe des Jahres nach einer Halbzeit-Standpauke von Trainer Ottmar Hitzfeld letztlich souverän bewältigt und kann weiter auf das Titeltriple hoffen.

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Drei Tage vor dem Saisonstart in der Bundesliga bei Hansa Rostock setzte sich der Rekordchampion im DFB-Pokal gegen den Regionalliga-Spitzenreiter Wuppertaler SV Borussia dank der Treffsicherheit seiner Offensivabteilung mit 5:2 (2:2) durch und schaffte den erwarteten Einzug ins Viertelfinale.

Beim ersten Bayern-Sieg in der mit 61.482 Zuschauern ausverkauften Schalke Arena agierte die Mannschaft von Ottmar Hitzfeld gerade in der ersten Halbzeit in der Defensive aber alles andere als meisterlich und muss sich für die kommenden Aufgaben noch steigern.

Gegen den wacker kämpfenden Drittligisten reichte es durch die Tore von Miroslav Klose (14./27. Minute), Daniel van Buyten (50.), Luca Toni (53.) und Hamit Altintop (88.) dennoch zum Erfolg. 

Die Wuppertaler schlugen sich achtbar und schafften durch die Tore von Tobias Damm (26.) und Mahir Saglik (29.) zwei Mal den Ausgleich. Eine in der turbulenten ersten Halbzeit möglich scheinende Sensation blieb den Bergischen in ihrem Jahrhundertspiel allerdings verwehrt.

"Das kann doch nicht wahr sein"

"Nach dem 2:2 haben wir gedacht, das kann doch nicht wahr sein. Dann hat der Trainer ein paar Sätze in der Kabine gesagt, und dann ging es wieder. Die Mannschaft hat in der ersten Halbzeit die Warnung des Trainers nicht ernst genommen", sagte Bayern-Manager Uli Hoeneß. "Nach der Pause hat man nicht mehr viel von Wuppertal gesehen", sagte Hitzfeld erleichtert.

WSV-Manager Georg Kreß sah eine versäumte Chance: "Ich bin schon enttäuscht. Nach dem 2:3 ließen die Kräfte nach. Die Bayern haben dann dominiert."

Lucio fälscht ab ins Tor

Wegen des großen Zuschauerandrangs und Staus auf den umliegenden Autobahnen begann das Spiel mit gut 15 Minuten Verspätung. Die Bayern ließen sich von der Verzögerung aber nicht verunsichern.

Nach einer Ecke von Franck Ribery köpfte Klose zur Führung ein. Anschließend dominerten die Münchner die Partie und drängten auf den zweiten Treffer, doch Toni und Klose (20.) sowie Ze Roberto (21.) vergaben ihre Chancen.

Etwas überraschend fiel dann der Ausgleich als Damms Schuss von Lucio unhaltbar für den nicht immer souverän wirkenden Bayern-Schlussmann Oliver Kahn abgefälscht wurde.

Außenseiter wie elektrisiert

Die Bayern schlugen sofort zurück. Klose luchste WSV-Schlussmann Christian Mali den Ball ab und schob zur erneuten Führung ein. Doch der Drittligist bewies Moral und beendete den Bayern-Jubel umgehend.

Regionalliga-Toptorschütze Saglik schob nach einer weiten Flanke und einem Stellungsfehler des überraschend statt Martin Demichelis in der Bayern-Formation stehenden van Buyten unbedrängt zum erneuten Ausgleich ein.

Nun agierte der Außenseiter wie elektrisiert und ging nicht unverdient mit einem Remis in die Halbzeitpause.

Altintop macht den Sack zu

Nach der ereignisreichen ersten Halbzeit sorgten die Münchner im zweiten Abschnitt dann doch schnell für klare Verhältnisse. Van Buyten machte seinen Fehler durch einen Kopfballtreffer wieder gut. Wenige Minuten später machte Toni mit einem Treffer aus dem Gewühl heraus alles klar.

Trotz des Doppelschlags steckten die Wuppertaler aber nicht auf, doch letztlich fehlten die spielerischen Mittel für den ganz großen Coup. Dem überzeugend agierenden Münchner Spielmacher Ribery (63.) bot sich noch die gute Gelegenheit das Ergebnis in die Höhe zu schrauben.

Gegen am Ende kraftloser Wuppertaler gelang dem eingewechselten Altintop kurz vor Schluss an alter Wirkungsstätte der standesgemäße Endstand.

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