Rostocker Dorftrottel

SID
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© Getty

Sinsheim - Zweitliga-Dorfverein 1899 Hoffenheim hat dem Bundesligisten Hansa Rostock ein Bein gestellt. Durch ein 2:1 (1:0) steht die hochambitionierte Mannschaft von Ralf Rangnick zum zweiten Mal in der Vereinsgeschichte im Viertelfinale des DFB-Pokals.

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Per Nilsson hatte Hoffenheim in der 12. Minute vor 5835 Zuschauern in Führung gebracht, die Rostocks Kapitän Enrico Kern (52.) ausglich. Hansa-Abwehrspieler Orestes (71.) sorgte mit einem Eigentor für den Siegtreffer des finanzkräftigen und vom Milliardär Dietmar Hopp unterstützen Klubs.

Sejad Salihovic verschoss in der Nachspielzeit für die Gastgeber noch einen Foulelfmeter. Vor vier Jahren hatte Hoffenheim durch ein 3:2 gegen Bayer Leverkusen ebenfalls einen Bundesligisten auf dem Weg ins Viertelfinale ausgeschaltet.

"Wir waren in jedem Fall die dümmere Mannschaft. Bei den Gegentoren haben wir kräftig mitgeholfen", tadelte Hansa Trainer Frank Pagelsdorf sein Team, das auf den rot-gesperrten Neuzugang Gledson verzichten musste.

"Der Unterschied war, dass wir gewinnen wollten", beschrieb der von Red Bull Salzburg verpflichtete Torwart Ramazan Öczan das Hoffenheimer Erfolgsrezept. "Rostock hatte in der ersten Halbzeit gegen uns keine Chance", jubelte 1899-Präsident Peter Hofmann.

Salihovic an beiden Treffern beteiligt

Die erste Chance des Spiels hatte Rostocks Fin Bartels nach fünf Minuten mit einem Schuss aus spitzem Winkel. Doch dann übernahm Hoffenheim das Kommando und kam zur verdienten Führung. Nach einer Freistoßflanke von Sejad Salihovic traf Nilsson per Flugkopfball.

In der Folge bestimmte Hoffenheim weiter das Spiel. Angetrieben von Stürmer Chinedu Obasi und Mittelfeldmotor Eduardo, mit acht Millionen Euro der teuerste Zweitliga-Transfer überhaupt, versäumte es aber die Mannschaft, die Führung weiter auszubauen.

Erst nach einer guten halben Stunde ergriff Rostock etwas mehr die Initiative: Tobias Rathgeb sorgte in der 39. Minute mit einem Freistoß wieder für Gefahr.

Orestes der Unglücksrabe

Ein böses Erwachen gab es für die bis dahin so sattelfeste Hoffenheimer Hintermannschaft zu Beginn der 2. Halbzeit.

Nach einem Fehler von Abwehrchef Nillson lenkte Torwart Özcan den Schuss von Fin Bartels an den Pfosten.

Kurz darauf traf Marc Stein aus kurzer Distanz die Latte, Hansa-Kapitän Kern staubte zum Ausgleich ab. Nach dem Tor verflachte die Partie, umso überraschender fiel dann der Hoffenheimer Siegtreffer: Der Pass von Salihovic kullerte vom Fuss des Rostockers Orestes ins Tor.

Obasi hätte kurz vor Schluss zum 3:1 erhöhen können, vergab aber freistehend. Rostocks Schlussmann Stefan Wächter parierte kurz vor dem Schlusspfiff noch einen Foulelfmeter.

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