Riesenaufholjagd der Löwen

SID
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© DPA

Aachen - Fehlschlag zum Einstand: Beim Pflichtspieldebüt ihres neuen Trainers Jürgen Seeberger mussten die Profis des entzauberten DFB-Pokalschrecks Alemannia Aachen gegen den Zweitliga-Konkurrenten TSV 1860 München im Achtelfinale mit 2:3 (2:0) klein beigeben.

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Die Löwen drehten in einer turbulenten Schlussphase innerhalb von sechs Minuten einen 0:2-Rückstand mit Treffern von Schwarz (83.), Kucukovicz (85.) und Johnson (89.) noch zum Sieg.

Für den Cup-Gewinner von 1942 und 1964 bedeutet der Erfolg bereits die vierte Teilnahme an der Runde des besten Acht seit der Saison 2001/2002.

Für den dreimaligen Pokalfinalisten Aachen, der durch Kolew (10.) und Ebbers (40.) mit 2:0 in Führung gegangen war, war das schmerzliche Aus nach dem Erstliga-Abstieg und dem schlechten Saisonverlauf ein weiterer herber Dämpfer.

Kurz stets optimistisch

"Wir wussten, dass wir eine Option haben, wenn wir den Anschlusstreffer schaffen", dokumentierte der Münchner Coach Marco Kurz, dass er und sein Team trotz des lange währenden Rückstands immer an den Sieg glaubten.

"Das 2:2 war eine fatale Geschichte. Danach verloren wir die Ordnung gänzlich und konnten uns nicht in die Verlängerung retten", kommentierte Seeberger das 2:3.

Hofmann wieder Nummer eins

Seeberger, seit dem 1. Januar am Tivoli Nachfolger des im November entlassenen Weltmeisters Guido Buchwald, hatte im Gegensatz zu seinem Münchner Kollegen Marco Kurz keine Personalprobleme.

Während bei Aachen nur Abwehrspieler Hrvoje Vukovic verletzt fehlte, musste Kurz im Cup-Duell des Tabellen-Elften Aachen gegen die in der 2. Liga sechstplatzierten "Löwen" gleich fünf Stammspieler ersetzen, unter ihnen auch die Torjäger Antonio di Salvo und Berkant Göktan.

Als Keeper erhielt Routinier Michael Hofmann den Vorzug vor Philipp Tschauner.

"Mucki" vergibt zweimal kläglich

Aachen begann druckvoll und ging durch den Bulgaren Kolew nach einer Ablage von Cristian Fiel früh in Führung. Im Zusammenwirken mit Kolew erhöhte Ebbers kurz vor der Pause auf 2:0, das aber dennoch glücklich war.

Denn die Gäste, die von den vorangegangenen zehn Pflichtspielen nur zwei verloren, hatten durch Mustafa Kucukovic (30./43.) zwei Großchancen, die der 21-Jährige aber kläglich vergab.

Beim ersten Kucukovic-Versuch verhinderte Stephan Straub im Aachener Tor den Ausgleich, beim zweiten setzte der Münchner einen Kopfball völlig frei daneben.

Drei Tore in sechs Minuten

Kolew eröffnete die zweiten 45 Minuten mit einem strammen Rechtsschuss, bei dem Hofmann glänzend reagierte (48.). Nach zuletzt vier Spielen ohne Sieg wirkte Erstliga-Absteiger Aachen selbstbewusster - wie häufig im DFB-Pokal.

Straub klärte bei einem Kopfball gegen Torben Hoffmann (55.), Kucukovic (62.) vergab eine weitere gute Chance der Löwen, ehe Straub gegen Hoffmann (69.) erneut sein Können aufbieten musste, um einen Treffer der immer offensiveren Bayern zu verhindern.

Am Ende half den Aachenern aber nichts: Drei "Löwen-Tore" innerhalb von sechs Minuten beendeten alle Träume.

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