Simak schießt Jena ins Viertelfinale

SID
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Jena - Routinier Jan Simak hat Pokalschreck FC Carl Zeiss Jena ins DFB-Pokal-Viertelfinale geschossen und dem abstiegsbedrohten Zweitligisten 500.000 Euro Preisgeld beschert.

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Der Tscheche verwandelte in der 116. Minute einen Foulelfmeter zum 2:1 (1:0, 1:1)-Erfolg nach Verlängerung gegen den Bundesligisten Arminia Bielefeld. Beim Pflichtspiel-Debüt des neuen Arminen-Trainers Michael Frontzeck hatte Artur Wichniarek vor 14.080 Zuschauern die Gäste nach 41 Minuten in Führung gebracht.

Einen kapitalen Fehler von Mathias Hain nutzte Nils Petersen sechs Minuten vor dem Ende der regulären Spielzeit zum nicht mehr für möglich gehaltenen Ausgleich für die Jenaer, die in der Runde zuvor bereits Pokalverteidiger 1. FC Nürnberg ausgeschaltet hatten.

Wegen eines Ellenbogenstoßes sah der Jenaer Sami Allagui nach 101 Minuten die Rote Karte, fünf Minuten später musste der Bielefelder Jonas Kamper nach wiederholtem Foulspiel mit der Ampelkarte vom Feld.

Frontzeck hadert

"Es ist ein Supergefühl, dass wir es noch geschafft haben. Wir dürfen jetzt aber nicht in Euphorie verfallen", meinte Jenas Kapitän Darlington Omodiagbe. Frontzeck haderte mit seiner Mannschaft: "Es war ein unglücklicher Verlauf. Entscheidend war, dass wir in der zweiten Halbzeit den Sack nicht zugebunden haben."

Jena, bei denen mit Henning Bürger ebenfalls ein neuer Trainer seine Pflichtspiel-Premiere feierte, begann im Hurra-Stil und hatte nach zehn Minuten bereits 4:0-Eckbälle auf seinem Konto. Doch zwingende Möglichkeiten blieben aus.

Erst als der in der Zweitliga- Hinrunde zum "Edeljoker" avancierte Junioren-Auswahlspieler Petersen von Simak freigespielt wurde, lag den Zuschauern der Torschrei auf den Lippen. Doch Bielefelds Torhüter Hain, der nach langer Verletzungspause sein Comeback gab, konnte mit einer Parade klären (23.).

Neuer Jena-Keeper stark

Diese Szene war der Weckruf für die bis dahin nur nach hinten agierende Arminia. Immer mehr übernahmen die Gäste die Initiative und kreuzten öfter vor dem Tor des weißrussischen Nationaltorhüters Wassili Chomutowski auf, der bei seinem ersten Einsatz für die Thüringer seine Klasse gleich mehrfach unter Beweis stellen konnte.

Zunächst rettete er bei einem Freistoß des früheren Jenaers Jörg Böhme (27.), fünf Minuten später holte er mit großartigem Reflex einen verunglückten Kopfball seines Kapitäns Omodiagbe von der Linie. Folgerichtig ging Bielefeld in Führung, als Wichniarek bei einer Kamper-Eingabe am schnellsten reagierte.

Schied im Strafraum gefoult

Nach dem Wechsel versuchte die Arminen schnell die Entscheidung zu erzwingen, doch auch ihnen fehlte wie den Jenaern die individuelle Klasse.

Die Gastgeber vermochten es nicht, mit schnellem Umkehrspiel die Bielefelder in Verlegenheit zu bringen.

Erst als Hain einen Freistoß aus den Händen gleiten ließ, kam Carl Zeiss zum Ausgleich. In der Nachspielzeit passierte lange nichts. Als Marcel Schied in der 115. Minute im Strafraum gefoult wurde, konnte die Entscheidung doch noch vor dem Elfmeterschießen fallen.

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