Bayern nach Hitzfeld-Standpauke im Viertelfinale

SID
Ottmar Hitzfeld, Uli Hoeneß
© Getty

Gelsenkirchen - Eigentlich war es als Scherz gemeint, aber so ganz falsch lag Uli Hoeneß nach dem am Ende ungefährdeten Einzug ins DFB-Pokal-Viertelfinale durch 5:2 (2:2)-Sieg gegen den Wuppertaler SV nicht, als er zu Sagnol bemerkte: "Der hat ja gar nicht geschwitzt."

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Der Manager des FC Bayern München schmunzelte, als er seine Unterschrift auf das Trikot von Willy Sagnol kritzelte und es mit den Fingern kritisch nach Spuren der Anstrengung untersuchte.

Ein Anhänger des Wuppertaler SV hatte Hoeneß nach dem Erfolg in der Schalke-Arena um ein Autogramm auf das Original-Leibchen des Franzosen gebeten.

Deutlich Worte in der Pause

Für Schweißperlen auf der Stirn der Bayern-Profis zeichnete aber wohl vor allem Ottmar Hitzfeld mit seiner Ansprache in der Halbzeit verantwortlich. "Es war keine Standpauke, aber der Trainer hat in der Kabine die Fehler deutlich analysiert. Danach hat es ja auch besser geklappt", meinte Hoeneß zufrieden.

2:2 stand es zur Pause, und eine Cup-Sensation lag zumindest in der Luft. "Wir waren zu sorglos und leichtsinnig, unsere Defensive und Zweikampfbilanz haben mir nicht gefallen", analysierte Hitzfeld.

Um die drohende Blamage des Millionen-Ensembles gegen den Regionalliga-Spitzenreiter abzuwenden, griff Hitzfeld mit mahnenden Worten ein.

"Sie sind um ihr Leben gerannt" 

Denn die WSV-Profis Tobias Damm (26.) und Mahir Saglik (29.) hatten vor 61.482 begeisterten Fans die zweimalige Bayern- Führung von Miroslav Klose (14./27.) auch wegen erheblicher Konzentrationsmängel der Münchner Abwehr um Lucio und Daniel van Buyten egalisiert.

"Die Wuppertaler sind um ihr Leben gerannt, das ist doch normal", lobte Hoeneß Moral und Einsatzwille des von Trainer Wolfgang Jerat gut eingestellten Gegners.

"Unsere Mannschaft hat gemerkt, dass sie mehr dagegenhalten muss. Nach dem Wechsel hat sie dann so gespielt, wie wir uns das vorgestellt haben."

Für Triple-Jagd gerüstet 

Was auch immer Hitzfeld seinen Stars mit auf den Weg gegeben hatte - der Weckruf wirkte: Nach van Buytens Kopfballtor (50.) zur neuerlichen Führung und dem 4:2 von Luca Toni (53.) war der Widerstand des Außenseiters gebrochen.

Die vom überragenden Franck Ribéry angetriebenen Bayern beherrschten nun nicht nur den Ball, sondern auch den immer müder werdenden Gegner. Logische Folge war das 5:2 durch den eingewechselten Hamit Altintop (88.).

Nach der Leistungssteigerung glaubt Hoeneß, dass der Rekordmeister für die Triple-Jagd gerüstet ist. "Wir sind topfit. Was wir in der zweiten Halbzeit gespielt haben - das geht kaum besser." Hitzfeld sieht das anders: "Wir brauchen noch ein paar Spiele, um in Topform zu kommen."

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