14-minütige Gomez-Show

SID
Mario Gomez
© Getty

Bremen - Mario Gomez macht dem VfB Stuttgart Mut. Deutschlands "Fußballer des Jahres 2007" sprühte beim knappen 3:2 (3:0)-Pokalsieg des deutschen Meisters gegen Gastgeber Werder Bremen II vor Tatendrang.

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Der 22-Jährige entschied das vermeintliche Duell "David gegen Goliath" mit dem ersten Hattrick (29./32./43.) seiner Profikarriere fast im Alleingang.

"Natürlich bin ich noch nicht wieder bei 100 Prozent. Ich freue mich über den Hattrick, auch wenn es leider kein souveräner Sieg war", kommentierte der Nationalspieler sein glanzvolles Comeback nach wochenlanger Zwangspause.

Individuelle Klasse

Trainer Armin Veh lobte die vorbildliche Einstellung des Stürmers, der wegen einer Rippenfellentzündung seit Ende November ausgefallen war.

Mit seiner individuellen Klasse war Gomez einer der wenigen Lichtblicke im ersatzgeschwächten VfB-Team. "Eigentlich hätte ich ihn auswechseln müssen. Doch Mario wollte durchhalten. Er hat sich bis zum Schluss in den Dienst der Mannschaft gestellt", sagte der VfB-Coach.

Vor und nach der 14-minütigen Gomez-Show hatte Veh im ersten Pflichtspiel des Jahres wenig Grund zur Freude. "Wir müssen in der Defensive besser stehen und schneller unseren Rhythmus finden", lautete die Erkenntnis des Trainers.

"Es wäre mehr möglich gewesen"

"Es ging leider nicht auf, nach dem 3:0 zur Pause kräfteschonend zu agieren. Trotzdem sollten wir nicht allzu enttäuscht über unseren Auftritt sein, sondern uns vielmehr über das Weiterkommen freuen", sagte Nationalspieler Thomas Hitzlsperger.

Die Nachlässigkeiten im VfB-Team hätten sich fast gerächt, denn der engagiert und offensiv kämpfende Werder-Nachwuchs stand nach den Gegentreffern von Marc Heider (57.) und Dominic Peitz (71.) kurz vor einer Überraschung.

"Es wäre mehr möglich gewesen, aber wir sind nicht abgeschossen worden", sagte Werder-Coach Thomas Wolter.

Kritik von Heldt

Der Drittligist zeigte eine mehr als ebenbürtige Leistung, behandelte den deutschen Meister aber ansonsten wie einen normalen Regionalliga-Gast. Lediglich die Torhüter durften sich vor dem Spiel auf dem neuen Rasen im Weserstadion aufwärmen.

"Zudem mussten wir uns in zwei kleinen Kabinen umziehen. Da passte keine Massagebank rein. So geht man nicht mit Gästen um", kritisierte VfB-Manager Horst Heldt die Rahmenbedingungen.

Die drei Gomez-Treffer waren für ihn die passende Antwort: "Das erste Tor war für das Aufwärmen, das zweite für die Kabine und das dritte für das Weiterkommen."

Die Bremer hatten die Stuttgarter zuvor darüber informiert, dass ihnen als Meister keine "Extra-Wurst" gebraten wird. "So hätten wir uns nicht verhalten", sagte Veh. Als Retourkutsche "boykottierten" er und Heldt die obligatorische Pressekonferenz nach dem Spiel.

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