Köpke glaubt nicht an WM 2010 mit Lehmann

SID

München - Bundestorwarttrainer Andreas Köpke glaubt nicht daran, dass Jens Lehmann auch noch bei der Fußball-Weltmeisterschaft 2010 im Alter von dann 40 Jahren im deutschen Tor stehen wird.

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"Das ist, ehrlich gesagt, schwer vorstellbar", sagte Köpke in einem Interview mit der "Süddeutschen Zeitung". Der 45 Jahre alte Ex-Nationaltorwart glaubt eher, dass der noch 37 Jahre alte Lehmann mögliche Ambitionen auf eine WM-Teilnahme in Südafrika eher aus taktischen Gründen ins Spiel gebracht hat.

"Ich glaube, dass Jens sein Karriere-Ende in der Nationalelf bewusst offenlässt, um keine frühzeitigen Diskussionen heraufzubeschwören", sagte Köpke. Lehmann hat weder ein Karriere-Ende nach der EM 2008 noch eine Fortsetzung seiner Karriere bis 2010 ausgeschlossen.

Neuer und Adler müssen sich gedulden 

Köpke verweist in diesem Zusammenhang auf seine eigene Karriere in der DFB-Auswahl. "Man vermeidet es, sich festzulegen. Ich bin auch ständig gefragt worden, ob ich nach der WM 1998 aufhöre. Ich habe es auch bewusst offengehalten", sagte der 59-malige Nationalspieler.

Die Torhüter-Hierarchie in der Nationalmannschaft ist acht Monate vor der Europameisterschaft klar: Arsenal-Keeper Lehmann ist die Nummer eins, Timo Hildebrand vom FC Valencia die Nummer zwei und der Hannoveraner Robert Enke "im Moment die Nummer drei", wie Köpke bestätigte: "Wenn morgen Europameisterschaft wäre, wäre das die Reihenfolge." Die aufstrebenden Youngster wie U 21-Nationaltorhüter Manuel Neuer (Schalke 04) oder Rene Adler (Bayer Leverkusen) müssen sich wohl bis nach dem EM-Turnier gedulden.

"Die Rollen sind klar verteilt" 

Hildebrand, der wegen der Gelb-Sperre von Lehmann in München im EM-Qualifikationsspiel gegen Tschechien im Tor stehen wird, hat angekündigt, als loyale Nummer 2 die EM in Angriff nehmen zu wollen: "Wir sollten aufhören, bei den Torhütern gegeneinander zu kämpfen. Die Rollen sind klar verteilt", hatte der 28-Jährige erklärt.

Köpke ist unterdessen gespannt, ob Jens Lehmann nach seiner Verletzungspause und der starken Leistung im Länderspiel gegen Irland (0:0) auch beim FC Arsenal wieder ins Tor zurückkehren wird. Kontakt mit Arsenal-Trainer Arsene Wenger wolle er aktuell nicht aufnehmen.

Der Bundestorwarttrainer sieht es vielmehr als seine Pflicht an, sich "rauszuhalten". Eine klare Meinung hat Köpke dennoch: "Würde ich jetzt mit Wenger sprechen, würde ich ihm sagen: Wie kannst du nur Jens draußen lassen?".