Keine Boll-Bilder im Internet-TV

SID

Hannover - Das Experiment "Tischtennis-Bundesliga im Internet-Fernsehen" ist gescheitert. Die Firma "contenthouse" hat nach eigenen Angaben die Produktion vorläufig eingestellt.

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Vom Ende der Live-Übertragungen, die nur an den ersten drei Spieltagen der Deutschen Tischtennis Liga (DTTL) funktioniert hatten, ist auch das DSF betroffen. Der frei empfangbare TV-Sender sollte dienstags in einem halbstündigen "DTTL Magazin" über das Geschehen in der höchsten Liga berichten, in der auch Europameister Timo Boll aufschlägt.

"Es ist uns nicht gelungen, die Kosten für unsere hochwertigen TV- und Internetproduktionen durch die Vermarktung der verfügbaren Werbeflächen zu refinanzieren", erklärte Benno Neumüller, Geschäftsführer der Firma "contenthouse".

Der TV-Experte, der früher für ARD, RTL und Premiere tätig war, wollte ursprünglich alle Partien der Tischtennis-Bundesliga gegen eine Gebühr live im Internet übertragen. Von dieser Vorstellung hatte sich das Unternehmen in den vergangenen Wochen Schritt für Schritt entfernt.

"Große Chance"

Neumüller will aber nicht aufgeben und hofft auf eine gravierende Änderung des Bundesliga-Spielsystems. Über einen entsprechenden Antrag, der unter anderem die Einführung von Dreier-Teams statt wie bisher Vierer-Mannschaften vorsieht, muss der Hauptausschuss des Deutschen Tischtennis-Bundes (DTTB) Anfang Dezember entscheiden. Durch einen umfangreichen Maßnahmenkatalog soll die Sportart fernsehgerechter gemacht und neue Werbepartner gewonnen werden.

"Dies ist eine große Chance für das deutsche Tischtennis. Die in dem Medienantrag aufgeführten Veränderungen sind die Voraussetzung, unsere Sportart weiter voran zu bringen. Wir glauben nach wie vor an den Erfolg der DTTL und stehen geschlossen zu unserer Partnerschaft mit contenthouse", erklärte Christoph Reuhl, Manager des TTC Frickenhausen und Vorsitzender des Ligaausschusses.

Bis auf Bundesliga-Aufsteiger SV Werder Bremen hatten vor Saisonstart die anderen neun Erstligisten der Zusammenarbeit mit der Internet-Firma zugestimmt.